Editorial 4/2023

Arbeitsschutz ist europäisch

Arbeitsschutz ist europäisch

Porträt von Dr. Stefan Hussy, DGUV
Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV (Bild: Jan Röhl/DGUV)

Liebe Leserinnen und Leser,

die Europavertretung der Deutschen Sozialversicherung in Brüssel feiert im Juni ihr 30-jähriges Bestehen.

Die Gründung des Brüsseler Büros hatte mit Weitsicht zu tun. Ilka Wölfle, Direktorin der Europavertretung, hat es mal treffend formuliert: Man muss buchstäblich „das Gras wachsen hören“, um frühzeitig die Entwicklung einer politischen Diskussion zu erfassen und zu begleiten. Die Spitzenorganisationen der gesetzlichen Kranken-, Rentenund Unfallversicherung haben das vor 30 Jahren erkannt und gemeinsam die Vertretung gegründet. Seitdem sind wir nah dran an dem, was in der Europäischen Union auf der Agenda steht, und bringen unsere Expertise und unsere Interessen frühzeitig ein. Arbeitsschutz ist europäisch.

Daher können Herausforderungen auch nur gemeinsam auf europäischer Ebene gelöst werden. Der Umgang mit Asbest oder Chemikalien, die psychische Gesundheit von Beschäftigten, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Klimawandel und Digitalisierung – die Herausforderungen im Arbeitsschutz sind vielfältig und werden nicht weniger. Das oberste Ziel für die gesetzliche Unfallversicherung ist und bleibt: Arbeit gesund und sicher zu gestalten. Das galt vor fast 140 Jahren bei Gründung einer Versicherung gegen Arbeitsunfälle und das gilt für die Zukunft.

Der Titel der begleitenden Fachkonferenz zum Jubiläum fasst es gut zusammen – „Bismarck on the move: Get digital. Go green.“ Die Sozialversicherung muss mit der Zeit gehen, aber die Grundprinzipien müssen bleiben. Dafür braucht es auch weiterhin eine starke Stimme der deutschen Sozialversicherung in Brüssel.

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