25.04.2024
Zum 23. Mal wurde gestern Abend der German Paralympic Media Award (GPMA) in Berlin vergeben. Mit dem Award zeichnet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) herausragende Berichterstattung über den Breiten-, Rehabilitations- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung aus. An der Verleihung nahmen auch Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, sowie zahlreiche Abgeordnete des Bundestages und hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Wirtschaft und Verbänden teil. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung war Markus Rehm, erfolgreicher Para-Leichtathlet, der im vergangenen Jahr den Sonderpreis des GPMA erhalten hatte.
Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgte durch eine renommierte Jury unter dem Vorsitz von Gerd Schönfelder, dem erfolgreichsten paralympischen Alpinsportler.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2024 sind:
Das Gewinnerfoto zeigt einen eindrucksvollen sportlichen Moment: Die 100 Meter Läuferin Ambra Sabatini stellt einen neuen Weltrekord auf. Sie schreit ihre unbändige Freude heraus, hat dabei die Arme weit ausgebreitet und scheint über die blaue Laufbahn zu schweben. Das Foto vermittelt, wie viel Leidenschaft der Sport bietet, es zieht den Betrachter in seinen Bann. Mika Volkmann hat es geschafft, in seinem Foto nicht nur die Dynamik, sondern auch große Emotionen festzuhalten.
Der Kakadu-Kinderpodcast vermittelt Kindern verschiedenste Themen mit Spaß und auf Augenhöhe. Mit großer Offenheit nähern sich Moderatorin Patricia Pantel und ihre junge Co-Moderatorin Aliyah Hamza dem Thema Inklusion und Teilhabe. In der prämierten Podcast-Folge werden verschiede Sportarten für Menschen mit Seheinschränkungen betrachtet. Es wird kindgerecht erklärt, wie ein blinder Mensch Langlauf machen oder Goalball spielen kann. Passende Stilmittel wie Soundeffekte ergänzen den atmosphärisch hervorragenden Podcast und geben den jungen Zuhörenden das Gefühl, mittendrin zu sein. Der Audiobeitrag ist nicht nur zielgruppenorientiert produziert, sondern auch pädagogisch wertvoll, so das Urteil der Jury.
Der Gewinnerbeitrag erzählt die bewegende Geschichte von Gina, die mit einer Fehlbil-dung an allen vier Extremitäten geboren wurde. Aufgewachsen bei einer Pflegefamilie entwickelt sie eine Leidenschaft für den Schwimmsport und zählt heute zu den besten Schwimmerinnen in ihrer Klasse. Jan Kunigkeit begleitet Gina und zeigt neben dem Sport auch die weniger schönen Facetten aus ihrem Leben. Der Film arbeitet ausschließlich mit O-Tönen und erzählt, wie man Ängste überwinden kann und warum man nie aufhören sollte, für seine Träume zu kämpfen. Ein mitreißender Film, dessen Protagonistin eine starke Botschaft vermittelt.
Die prämierte Reportage zeigt in einem mehrseitigen Schwerpunkt verschiedene Sportler mit Behinderung aus aller Welt. Es werden unter anderem ein Bodybuilder im Rollstuhl, ein kleinwüchsiger Gewichtheber, ein Kletter- und Surf-Enthusiast mit Spastik oder ein Triathlet mit Autismus vorgestellt. Sie geben Einblicke in ihr Leben mit seinen Herausforderungen und den positiven Erlebnissen, die ihnen ihr jeweiliger Sport gibt. Rufus Rieder fokussiert sich auf die Fähigkeiten der Athleten und ihren starken Willen, statt auf ihre Einschränkungen. Der Beitrag bringt in Interviews starke Statements: Echte Inklusion findet nur statt, wenn niemand bevorzugt behandelt wird, heißt es zum Beispiel. Und: Sport fördert soziale Kompetenzen. Rufus Rieders Stück setzt ein starkes Signal für die Themen Behinderung und Inklusion in einem auflagenstarken Premium-Special Interest-Magazin, das nach Überzeugung der Jury eine überzeugende Strahlkraft entfalten wird.
Im Gewinnerbeitrag zeigt Jan Wiedemann seine Aktivitäten rund um das Radfahren. Nach einem Motorradunfall ist sein linker Arm komplett gelähmt. Mit einem umgebauten Fahrrad ist er auf weiten Strecken unterwegs und sammelt oft Spendengelder für soziale Projekte. Im eingereichten Beitrag legt er den Fokus auf all die Möglichkeiten, die er trotz seiner Einschränkung hat. Er erzählt sowohl auf seinem Instagram-Kanal als auch bei Facebook und auf seiner Webseite seine Geschichte. Der Social-Media-Auftritt ist ästhetisch gelungen, hat eine starke Bildsprache und präsentiert nachhaltig wichtige Themen. Jan Wiedemann ist ein hervorragender Botschafter und Influencer nicht nur für den Radsport, sondern auch für die Themen Behinderung und Inklusion.
Der Verein "Pfeffersport Berlin" ist der größte Kinder- und Inklusionssportverein in der deutschen Hauptstadt. 1990 gegründet, hat er heute mehr als 5.000 Mitglieder und 300 qualifizierte Übungsleiter und Übungsleiterinnen. An über 50 Standorten werden mehr als 50 verschiedene Sport- und Bewegungsarten angeboten. Die Vision des Vereins lautet: "Ein Sportverein für alle!" Und sein Motto ist: "Vielfalt in Bewegung!" Damit engagiert sich Pfeffersport Berlin für mehr Inklusion und Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen.
Die Jury des GPMA hat das Konzept des Vereins überzeugt: Er setzt insgesamt auf eine ganzheitliche Entwicklung für seine jungen Mitglieder, denn Emotionen, soziale Interaktion und kognitive Förderung sind ihm nach eigener Aussage ebenso wichtig wie körperlich-motorische Leistungen. Alter, Herkunft oder eine Behinderung sind egal, denn der Gedanke der Inklusion wird gelebt und soll sich nach dem Wunsch des Vereins auch außerhalb des Sports fortsetzen.
Der Sonderpreis 2024 geht an Pfeffersport Berlin für den unermüdlichen Einsatz für mehr Inklusion. Ein Best Practice Beispiel, dass hoffentlich bundesweit noch ganz viele Nachahmer findet.
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