Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollten möglichst frühzeitig und altersangepasst von der frühen und schulischen Bildung bis zur Berufsausbildung und zum Studium Kompetenzen für Sicherheit und Gesundheit entwickeln, die für das spätere Erwerbsleben notwendig sind. Dabei geht es nicht nur darum, sich Informationen zu Sicherheit und Gesundheit anzueignen und diese zu verstehen, sondern insbesondere auch darum, sein Verhalten auf der Grundlage dieses Wissens individuell an die jeweilige Situation anzupassen und adäquat zu reagieren.
Welche Aspekte sind bedeutsam?
Entscheidungsfähigkeit, Selbstregulation, Verantwortungsübernahme für sich und andere und nicht zuletzt die Motivation, sich sicher und gesund zu verhalten, sind wesentliche Bestandteile dieser Kompetenzen. Den pädagogischen Fachkräften, Lehrenden sowie Ausbilderinnen und Ausbildern kommt im Rahmen ihrer täglichen Arbeit eine besondere Bedeutung zu. Sie setzen die Vorgaben der Bildungspläne und Curricula um und können durch Art und Inhalt der Vermittlung sowie durch ihre eigene Vorbildwirkung großen Einfluss auf die Entwicklung von Sicherheits- und Gesundheitskompetenzen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen. Diese beinhalten auch die Entwicklung von Risikokompetenz, also die Fähigkeit, mit potenziellen Gefahren umzugehen. Dies umfasst grundsätzlich die gesamte Bildungslaufbahn von beispielsweise der Nutzung von Spielgeräten in der Kindertageseinrichtung über den schulischen Sportunterricht bis hin zur Bedienung von Maschinen in der Ausbildung und dem sicheren Arbeiten im Labor einer Hochschule. Neben der Berücksichtigung von gesetzlichen Vorgaben gilt es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Angebote und Inhalte in den Bildungseinrichtungen die Entwicklung der Lernenden fördern, gleichzeitig jedoch keine schweren oder sogar tödlichen Unfälle zur Folge haben.
Welche Zielsetzung verfolgen die Unfallversicherungsträger?
Aus Sicht der Unfallversicherungsträger ist es sinnvoll und notwendig, bereits bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Entwicklung der Kompetenzen für Sicherheit und Gesundheit, die für das Erwerbsleben notwendig sind, zu fördern. Sicherheit und Gesundheit sollen so zu einem festen Bestandteil der frühen und schulischen Bildung gemacht werden. Außerdem soll in allen Formen der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie im Studium das Thema Sicherheit und Gesundheit integraler Bestandteil der Lehr- und Ausbildungspläne werden. Dieses Ziel wurde in der "Position der gesetzlichen Unfallversicherung zur Prävention" von der Mitgliederversammlung der DGUV 2/2018 beschlossen und wird aktuell im Rahmen der Projektarbeit im Fachbereich Bildungseinrichtungen und von den zugehörigen Sachgebieten weiterverfolgt.