Sport mit Behinderung – DGUV prämiert Berichterstattung
Die Rekordzahl an Einreichungen zeigt: Parasport wird sichtbarer und darüber zu berichten selbstverständlicher. „Aber“, so Manfred Wirsch, Vorstandsvorsitzender der DGUV, „Inklusion im Sport ist kein Selbstläufer. Es gibt noch viele Barrieren.“ An der Verleihung nahmen Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg vom BMAS, Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, die Parlamentarische Staatssekretärin für Inneres, Rita Schwarzelühr-Sutter, sowie Franziska Becker, Staatssekretärin für Sport in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, und zahlreiche Abgeordnete des Bundestages und Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Wirtschaft und Verbänden teil.
Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger
Kategorie "Foto":
Mika Volkmann, Instagram: „Ein Schrei, ein Sieg“
Das Foto "Ein Schrei, ein Sieg" entsteht bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris. Es zeigt die italienische Läuferin Ambra Sabatini. Sie läuft mit einer Beinprothese am linken Bein, reißt die Arme zur Seite und schreit vor Begeisterung. Der Läuferin gelingt in diesem Moment ein bemerkenswerter Erfolg: Sie stellt in der Klasse T63 einen neuen Weltrekord über 100 Meter auf. Der Fotograf möchte mit diesem Bild die Emotionen transportieren, wenn sich harte Arbeit und Leidenschaft in Erfolg verwandeln. Es soll den Triumph von Entschlossenheit und Durchhaltevermögen symbolisieren.
Kategorie "Artikel"
Rufus Rieder, Men's Health Print:
"Fitness für alle / Inklusion im Sport" (PDF, 6,9 MB, barrierefrei)
„Fitness für alle - Inklusion im Sport“ portraitiert 8 Männer, die mit unterschiedlichen Behinderungen extremen Sport ausüben: Ein Bodybuilder inspiriert mit Rollstuhl-Moves, ein Extremsportler trotzt der Spastik,und ein Ausdauersportler macht Autismus zu seiner Superpower. Die Botschaft des Redakteurs: Sport ist für alle da - durch Leidenschaft und Entschlossenheit Großes erreichen.
Kategorie "Audio"
Ulrike Jährling und Regina Voss, Deutschlandfunk Kultur:
„Wie kann man blind Sport machen? (Kakadu Kinderpodcast)“ (MP3, 59,8 MB)
Im Podcast erkunden die Moderatorin Patricia und ihre zehnjährige Co-Moderatorin Aliyah die Welt des Sports für blinde Menschen. Bei einem Besuch in einer Berliner Blindenschule erfahren sie, wie blinde und sehende Kinder durch die Sportart "Goalball" zusammengeführt werden. Und sie lernen von Verena Bentele, wie man nicht-sehend langlaufen kann. Dabei stellen Patricia und Aliyah nicht nur spannende Fragen, sondern teilen auch ihre eigenen Gedanken und Gefühle.
Kategorie "Film"
Jan Kunigkeit, Nico Reimer & Team, ZDF Mediathek & Social Media Plattformen:
"Meine Eltern wollten mich nicht!" – Gina ist heute ein Sport-Star | TRU DOKU“
Der Beitrag erzählt die Geschichte der 21-jährigen Gina Böttcher. Nach ihrer Geburt wird sie von ihren leiblichen Eltern im Krankenhaus zurückgelassen – weil sie mit einer Fehlbildung an allen vier Extremitäten zur Welt kommt.
Heute zeigt sie als Leistungssportlerin, was in ihr steckt – nicht trotz, sondern mit ihrer Behinderung.
Aufgewachsen bei einer Pflegefamilie, entwickelt sie eine große Liebe für den Schwimmsport – obwohl sie als Kind in einem Familienurlaub beinahe ertrunken wäre. Aus Angst wird Leidenschaft. Heute ist sie eine der besten Schwimmerinnen ihrer Klasse.
Kategorie "Online"
Jan Wiedemann, Instagram:
“Jan Wiedemann - Paracycling Instagram Account”
Auf dem Kanal zeigt sich der Paracyclist und Inklusionsbotschafter in verschiedenen Lebenssituationen. Sein linker Arm ist von der Schulter an gelähmt. Das Radfahren ist seine große Leidenschaft und so legt er im Training monatlich schon mal bis zu 2.000 Kilometer zurück. Marathons und Extremtouren sind für ihn normal. Genauso wie seine Beeinträchtigung. Sein Motto "It’s ok to be not ok" drückt er auf seinem Instagram-Kanal aus. Auch auf seiner Website und seinen Facebook-Kanal macht er das deutlich.
Sonderpreis:
Pfeffersport Berlin
Laudatio von Staatssekretärin Franziska Becker (Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport)
Der Verein „Pfeffersport Berlin“ ist der größte Kinder- und Inklusionssportverein in der deutschen Hauptstadt. 1990 gegründet, hat er heute mehr als 5.000 Mitglieder und 300 qualifizierte Übungsleiter und Übungsleiterinnen. An über 50 Standorten werden mehr als 50 verschiedene Sport- und Bewegungsarten angeboten. Die Vision des Vereins lautet: „Ein Sportverein für alle!“ Sein Motto ist: „Vielfalt in Bewegung!“
Damit engagiert sich Pfeffersport Berlin für mehr Inklusion und Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen.
Besonders im Kinder- und Jugendbereich gilt der Leitgedanke, dass nicht die maximale Leistungsfähigkeit erreicht werden soll, sondern der Spaß am Sport im Vordergrund steht. Der Verein setzt auf eine ganzheitliche Entwicklung für seine jungen Mitglieder, denn Emotionen, soziale Interaktion und kognitive Förderung sind ihm ebenso wichtig wie körperlich-motorische Leistungen.
Dafür werden auch Perspektivwechsel möglich gemacht und zum Beispiel Schulklassen mit Kindern ohne Gehbehinderung das Rollstuhlfahren und der Rollstuhl als Sportgerät nähergebracht. Auch über all das hinaus bietet Pfeffersport Berlin weitere großartige Angebote und Projekte.
So ist es zum Beispiel geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine möglich, kostenlos im Verein Sport zu machen. Hier beweist Pfeffersport Berlin einmal mehr, dass der Verein mithilfe des Sports Brücken baut und offen für alle ist.
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