"Bildungseinrichtungen müssen sichere Orte für alle sein und bleiben"
Statement von Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, zur Kampagne #GewaltAngehen der gesetzlichen Unfallversicherung
Warum sollten sich Schulen mit dem Thema „Gewalt angehen“ befassen?
Gewalt ist in Schulen ein Thema, das alle Beteiligten belastet. Gewalt beginnt nicht erst bei körperlichen Auseinandersetzungen. Die Schwelle ist viel niedriger anzusetzen, bei Bedrohungen, Belästigungen und Beleidigungen. Gewalt kann physisch, aber eben auch psychisch ausgeübt werden. Auf dem Schulhof oder in den sozialen Netzwerken. Das, was uns derzeit gesellschaftlich beschäftigt, macht leider am Schultor nicht halt.
Hier gilt es, deutliche Stopp-Schilder aufzustellen: Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Bildungseinrichtungen. Sie beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden und die Sicherheit der Betroffenen, sondern auch das gesamte Lern- und Arbeitsklima. Schulen und Bildungseinrichtungen sollen Orte des Vertrauens, der Sicherheit und des respektvollen Miteinanders sein und bleiben. Gewalt zerstört diese Grundlagen und hindert die Entwicklung eines positiven Lernumfeldes.
Was können Bildungseinrichtungen tun?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass jede Schule in ihrem Leitbild eine Kultur des Miteinanders und der gegenseitigen Achtung formuliert. Denn in unseren Schulen lernen Kinder und Jugendliche nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern sie üben auch soziale Werte wie Respekt, Toleranz und Empathie ein. Der nächste Schritt ist, alle Anzeichen, die auf Gewalt hindeuten, ernst zu nehmen und auf die Betroffenen zuzugehen. Durch gezielte Aufklärung können Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Eltern befähigt werden, Gewalt zu erkennen, zu verhindern und angemessen darauf zu reagieren. Und drittens ist konkretes Handeln und Einschreiten gefragt. Schulleitungen und Pädagogen sollten früh Grenzen setzen und keine Toleranz gegenüber Gewalt zeigen.
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