EU will psychische Gesundheit umfassend stärken
Mit einer Initiative plant die Europäische Kommission, psychischen Erkrankungen stärker vorzubeugen. Die Europavertretung der Deutschen Sozialversicherung (DSV) befürwortet einen ganzheitlichen Ansatz von Prävention, Behandlung und Nachsorge.
Psychische Gesundheitsprobleme sind eine Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Werden sie chronisch, sinkt für Betroffene die Lebensqualität. Für Unternehmen und die Gesellschaft bedeutet die große Zahl an Betroffenen wirtschaftliche Einbußen. Die Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen ist daher eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, insbesondere für die Gesundheits- und Sozialsysteme.
Zur neuen Initiative der EU-Kommission zur Förderung der psychischen Gesundheit hat sich die DSV mit einem Feedback beteiligt. Sie fordert insbesondere:
- Ein umfassender Ansatz muss die Prävention, Behandlung und Nachsorge von psychischen Erkrankungen einbeziehen.
- Die Prävention psychischer Erkrankungen muss bereits in Kindergarten und Schule beginnen, sollte gezielt am Arbeitsplatz erfolgen und darf nicht im Alter enden.
- Beratungsangebote sowie Programme zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen sollten ausgebaut werden.
- Gefährdungsbeurteilungen, welche die psychische Belastung am Arbeitsplatz berücksichtigen und geeignete Maßnahmen ableitbar machen, sollten europaweit eingeführt werden. In Deutschland gibt es hierzu bereits eine gesetzliche Verpflichtung (siehe §5 ArbSchG).
Die DSV regt zudem an, die medizinische Rehabilitation zu fördern und eine zeitnahe psychotherapeutische Versorgung nach traumatischen Ereignissen sicherzustellen. Dabei können digitale Angebote helfen, Wartezeiten zu überbrücken. Auch sollten spezifische Hilfsangebote für psychisch belastete Pflegebedürftige und Pflegepersonen entwickelt werden. Die Strategie der Europäischen Kommission wird im 2. Quartal dieses Jahres erwartet.
Weitere Informationen zu der EU-Initiative für psychische Gesundheit auf der DSV-Webseite
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