Als sie von der Straßenbahn angefahren wird, ist Lilly Sellak gerade 16 Jahre alt und auf dem Weg zur Schule. Sie kommt mit diversen Verletzungen ins Krankenhaus, die folgenschwerste: Inkompletter Querschnitt. Die 16-jährige ist von nun an auf einen Rollstuhl angewiesen.
Anderthalb Wochen liegt Lilly im Krankenhaus, wird operiert. Gleich darauf kümmert sich die Bayerische Unfallkasse um ihre Rehabilitation. Die Schülerin wird für drei Monate in die BG Unfallklinik Murnau verlegt.
Am Anfang der Reha geht es um viele alltägliche Dinge: Wie kommt man in den Rollstuhl und von dort in die Badewanne oder ins Auto?
Lilly verbringt täglich Stunden in der Reha. Im Video erzählt Lilly von einer schwierigen und zugleich tollen Zeit mit vielen Erfahrungen, die sie nachhaltig geprägt hat.
Am Anfang ist der Körper noch nicht so belastbar und je nach Diagnose können sich Nerven auch regenerieren. Deswegen ist es wichtig, am Ball bleiben. Lilly bleibt im Wortsinne am Ball. Denn: In Murnau trifft Lilly andere junge Menschen mit Querschnittlähmung. Sie unterstützen sich gegenseitig, lachen zusammen, weinen auch mal zusammen - und spielen Basketball.
Aus dem Rollstuhl heraus Basketball zu spielen liegt ihr und so werden Kontakte zu einem Verein in ihrer Heimatstadt geknüpft. Nur wenige Tage nach der Entlassung erscheint Lilly dort zu einem Probetraining. Bei dem blieb es nicht, sie hat es bis in die U25 geschafft. Jetzt hat Lilly einen neuen Traum: Den von der Teilnahme bei den Paralympics.
Lilly hat immer viel Sport getrieben, aber sie weiß auch: Es muss kein Spitzensport sein. Auch Breitensport hilft, mit Menschen in Kontakt zu kommen, besser an der Gemeinschaft teilzuhaben und Erfolge zu feiern.
Rollstuhlbasketball besticht in erster Linie durch seinen inklusiven Charakter. Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung und egal welchen Geschlechts spielen gemeinsam in einem Team. Die Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) gilt derzeit als stärkste Liga der Welt. Unterhalb der Bundesebne gibt es zwei zweitere Ligen, fünf Regionalligen, vier Oberligen und vier Landesligen. Der deutsche Rollstuhl-Sportverband (DRS) e.V. hat eine interaktive Landkarte erstellt, auf der alle Vereine und Sportangebote des DRS als Marker gelistet sind.