Projektkürzel: IPA-206-Berufliche Infektionen
Laufzeit: 2024 -2025
Deskriptoren: Arbeitsbedingte Erkrankungen, Berufskrankheiten
Ausgangssituation
Durch berufliche Tätigkeiten erworbene Infektionen können Beschäftigte in unterschiedlichen Branchen betreffen. Unter bestimmten Voraussetzungen können am Arbeitsplatz erworbene Infektionserkrankungen auch als Berufskrankheiten anerkannt werden, wenn Beschäftigte tätigkeitsbedingt einer Infektionsgefahr in erheblich höherem Maße als die Durchschnittsbevölkerung ausgesetzt waren. In der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) sind aktuell vier Berufskrankheiten in der Gruppe 3 „Durch Infektionserreger oder Parasiten verursachte Krankheiten sowie Tropenkrankheiten“ gelistet.
Die regelmäßig veröffentlichten Statistiken der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geben allerdings keine Auskunft über Faktoren wie etwa Tätigkeiten der betroffenen Beschäftigten, Wirtschaftszweig, Alter und Schweregrad der Erkrankungen. Epidemiologische Studien zu beruflich bedingten Infektionskrankheiten in Deutschland haben bislang meist einzelne Krankheitsbilder untersucht oder waren auf einzelne Berufsbranchen beschränkt.
Ziel
Ziel des Projektes ist es, neue Erkenntnisse im Bereich der Epidemiologie arbeitsbedingter Infektionserkrankungen in verschiedenen Branchen zu erlangen, um besser einschätzen zu können, wie relevant Infektionserkrankungen in einzelnen Berufsgruppen sind. Außerdem soll ermittelt werden, inwiefern gezielt in diesen Gruppen Anstrengungen auf präventive Maßnahmen unternommen werden sollten.
Folgende Fragen sollen dabei beantwortet werden:
Studiendesign
Es wird eine retrospektive Analyse von Daten der gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand zu Berufskrankheiten (BK-Nummern 3101 – 3104) der Jahre 2018 - 2022 durchgeführt. Die Daten werden vom Referat Statistik der DGUV aufbereitet und in aggregierter Form zur Verfügung gestellt. Die wissenschaftliche Auswertung erfolgt in Kooperation mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).