Einsatzkräfte schützen
Liebe Leserinnen und Leser,
ich hoffe, dass Sie und Ihre Familien gesund und voller Zuversicht ins neue Jahr gestartet sind.
Was den Jahreswechsel getrübt hat, waren die Gewaltvorfälle rund um die Silvesterfeierlichkeiten. Diese Vorfälle sind leider keine Ausnahme, denn Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen ist ein Dauerthema. Sie sind die ersten vor Ort – bei einem Autounfall, einem Brand oder einem medizinischen Notfall. Ihre Aufgabe ist es, Hilfe zu leisten. Seit Jahren klagen sie darüber, im Einsatz zunehmend verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt zu sein.
Eine Umfrage der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen zeigte beispielsweise schon 2020: Knapp 35 Prozent der Befragten hatten als aktives freiwilliges Feuerwehrmitglied in den vergangenen zwei Jahren bereits Gewalt in Form von Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen oder tätlichen Angriffen erlebt. Im Ballungsraum Hannover war es sogar jeder Zweite. Es darf nicht sein, dass Menschen, die anderen zu Hilfe eilen, um ihre eigene Sicherheit und Gesundheit fürchten müssen.
Die Gewalt muss ernst genommen werden. Auch Beleidigungen und Beschimpfungen gehören nicht zum Job dazu! Die gesetzliche Unfallversicherung unterstützt ihre Versicherten mit AntiGewalt- und Deeskalationstrainings zum eigenen Schutz. Aber es ist die Aufgabe der Politik, die Sicherheit und Gesundheit bei Hilfs- und Rettungseinsätzen grundsätzlich sicherzustellen. Noch ein weiterer Gedanke: Durch die Entwicklungen werden diese Berufe und das Engagement im Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr zunehmend unattraktiver. Aber die Gesellschaft – wir alle – sind darauf angewiesen, dass uns im Notfall jemand hilft.
Beitrag teilen: