Die Digitalisierung stellt wachsende Anforderungen an die Qualifizierung der Erwerbstätigen, aber auch an neue Lehr- und Lernmethoden. Bestehende Präsenzseminare lassen sich nicht einfach 1:1 in Online-Angebote umwandeln, das Konzept muss neu überdacht werden. Ausgewählte E-Learning-Anwendungen informieren zum Arbeitsschutz.
Durch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen entstehen neue Arbeitsformen bzw. werden verstärkt wahrgenommen. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht das Arbeiten zu jeder Zeit an jedem Ort. Insbesondere in den Monaten der Pandemie haben viele Arbeitnehmende im Homeoffice gearbeitet und mussten lernen, die Risiken für Sicherheit und Gesundheit vor Ort selbst einzuschätzen. Bei jeder abhängigen Beschäftigung – an festen oder wechselnden Arbeitsplätzen – ist laut Arbeitsschutzgesetz der Arbeitgebende für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen verantwortlich. Somit erfordert auch jede Form der Arbeit eine gut entwickelte Sicherheits- und Gesundheitskompetenz sowohl auf Seiten der Arbeitgebenden als auch auf der der Beschäftigten. Die DGUV und ihre Sachgebiete erarbeiten, was zu dieser Kompetenz gehört und wie ihre Entwicklung gefördert werden kann.
Gleichermaßen wandeln sich im Zuge der Digitalisierung die Anforderungen an Führung. Eine höhere Selbstverantwortung für die eigene Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, aber auch an Führung und Motivation von Mitarbeitenden kann durch eine Förderung der Präventionskultur in Unternehmen und Organisationen unterstützt werden.
Um die Bedeutung des Themas so früh wie möglich zu transportieren und ein Bewusstsein dafür schon bei den Jüngsten zu fördern, engagiert sich die Unfallversicherung auch für die Vermittlung zentraler Sicherheits- und Gesundheitsinhalte bereits in der Kita. Diesen Schwerpunkt verfolgt sie ebenso als Koordinationsstelle des Europäischen Netzwerkes ENETOSH (European Network Education and Training in Occupational Safety and Health).
Dr. Hanna Zieschang
Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
Bereich "Arbeitsgestaltung - Demografie"
Telefon: +49 30 13001-2240
E-Mail