Das Präventionsgesetz verpflichtet die verschiedenen Sozialversicherungsträger bei der Prävention zusammenzuarbeiten. Ein zentrales Beispiel ist die Unterstützung der Betriebe bei der Durchführung der Beurteilung der Arbeitsbedingungen (Gefährdungsbeurteilung). Um die Vorgehensweise auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben und Vereinbarungen in der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (Arbeitsschutzgesetz, Sozialgesetzbücher, GDA-Leitlinie) mit den Sozialversicherungs- bzw. Sozialleistungsträgern (SLT) und den Ländern abzustimmen, entwickelte der FB ORG in Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheit im Betrieb und in Abstimmung mit den oben genannten Akteuren bzw. ihren Verbänden einen Leitfaden, der den Präventionsfachkräften aller SLT Orientierung für den Umgang mit der Beurteilung der Arbeitsbedingungen in der Beratung der Betriebe geben und Synergieeffekte aufzeigen soll. Der Leitfaden wurde im Februar 2022 in der Publikationsdatenbank der DGUV veröffentlicht (Webcode: p022060).
Organisatorische Maßnahmen zur Prävention psychischer Beanspruchungen durch schwierige soziale Beziehungen am Arbeitsplatz
Eine wichtige Ursache für psychische Beanspruchungen am Arbeitsplatz sind schwierige soziale Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten und Kunden, die sich in bekannten Phänomenen wie Mobbing, Diskriminierung, sexuellen Belästigungen und Gewalt am Arbeitsplatz äußern können. Organisatorische Maßnahmen können helfen, solchen Phänomenen vorzubeugen und für den Fall, dass sie auftreten, die Folgen deutlich reduzieren.
Ziel des Projektes war es, eine an Betriebe gerichtete Handlungsempfehlung mit einer Muster-Betriebsvereinbarung zu erstellen, die als FBORG-003 "Mobbing - Organisationshilfe zum konstruktiven Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz" Ende 2019 veröffentlicht wurde. Die Empfehlung soll ein mögliches Verfahren zum Umgang mit sozialen Konflikten und Störungen am Arbeitsplatz skizzieren. Auf diese Weise soll der partnerschaftliche Umgang aller Beschäftigten gefördert und der Betriebsfrieden erhalten werden. Die Projektergebnisse sollen in ein umfassenderes Projekt des Fachbereichs "Gesundheit im Betrieb" einfließen.