Bei der Beurteilung der Gesundheitsgefahren von Stäuben sind neben der Größenverteilung auch die spezifischen toxikologischen Eigenschaften der Staubpartikel zu beachten.
Stäube mit reizenden oder sogar ätzenden Eigenschaften können ihre schädliche Wirkung, unabhängig von der Korngröße, bereits in den oberen Atemwegen und natürlich auch auf Haut und in den Augen entfalten.
Dies gilt auch für Stäube, die erst nach Aufnahme in den Körper eine systemisch-toxische Wirkung auf verschiedene Organe haben, z. B. für bleihaltige Stäube. Die Aufnahme solcher Schadstoffe erfolgt meist durch Verschlucken von Staub, der sich im Mund- oder Rachenraum ansammelt oder durch den körpereigenen Reinigungsmechanismus mit dem Bronchialschleim aus den tieferen Lungenregionen nach oben transportiert wird.
Die Kenntnis der stofflichen Zusammensetzung und der Schadstoffverteilung innerhalb der einzelnen Staubfraktionen ist daher von großer Bedeutung.