Hitze und Trockenheit

Alternativtext: Strahlender roter Himmel mit Sonne hinter einem Thermometer, welches 40 Grad Celsius anzeigt

Thermometer zeigt hohe Temperaturen an
Bild: Günter Albers – stock.adobe.com

Folgen von Hitze und Trockenheit

Steigende Temperaturen, längere Hitzephasen und intensivere Sonneneinstrahlung bedeuten eine steigende Belastung durch UV-Strahlung und Hitze. Dies kann sowohl kurz als auch langfristige gesundheitliche Folgen mit sich bringen wie z. B. Leistungseinbrüche, Dehydrierung oder Hautkrebs. Hohe Temperaturen mindern nicht nur die Produktivität, sondern beeinträchtigen auch generell die körperliche Leistungsfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit. Das Risiko für Unfälle, wie auch für Arbeitsunfälle, steigt.

NAPO verdeutlicht in dem Video "zu heiß zum Arbeiten“, welche Maßnahmen helfen können, wenn es zu heiß wird.


Napo: Hitzestress


Hitze am Arbeitsplatz in Innenräumen - Präventionsmaßnahmen

Nach der Technischen Regel für Arbeitsstätten zum Thema Raumtemperatur (ASR A3.5) soll die Lufttemperatur in Arbeitsräumen +26 °C nicht überschreiten. Werden diese durch Sonneneinstrahlung überschritten, müssen geeignete Sonnenschutzsysteme zur Beschattung eingesetzt werden (z. B. Außenjalousien).

Bei Außentemperaturen über +26 °C gelten besondere Regelungen. Überschreitet die Raumlufttemperatur trotz Sonnenschutzsystem +26 °C sollen ergänzende Maßnahmen umgesetzt werden. Bei Überschreitung einer Lufttemperatur im Raum von + 30 °C müssen wirksame Maßnahmen erfolgen, um die Beanspruchung der Beschäftigten zu reduzieren. Dabei sind technische und organisatorische den personenbezogenen Maßnahmen vorzuziehen.

  • Maßnahmen Hitze am Arbeitsplatz in Innenräumen (Tabelle)

    Beispielhafte Maßnahmen gegen Hitze am Arbeitsplatz in Innenräumen sind in der folgenden Tabelle nach dem sogenannten "TOP-Prinzip" unterteilt: technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen. Die Präventionsmaßnahmen müssen je nach Branche, Arbeitsumgebung und gesetzlichen Anforderungen an den Betrieb oder die Einrichtung angepasst werden.

    Art der Maßnahme Maßnahme gegen zu starke Hitzebelastung in Innenräumen Beispiele
    Technische Maßnahmen Effektive Steuerung des Sonnenschutzes

    Dämmungen
    Beispielsweise Sonnenschutzvorrichtungen nutzen wie Außenrollos/ Jalousien und auch nach der Arbeitszeit geschlossen halten. Außenjalousien oder Rollos schützen vor direkter Sonneneinstrahlung.

    Der sommerliche Wärmeschutz von Gebäuden ist nach ASR A3.5 Grundvoraussetzung und gilt auch bei Bestandsgebäuden. Er ist auch bei Sanierungen und Neubauten zu berücksichtigen.
    Lüftung

    Klimatisierte Räume (Reduzierung der inneren thermischen Lasten)
    Arbeitsbereiche an klimatische Bedingungen anpassen und Hitzestau vermeiden durch z. B. Lüften früh morgens oder Nachtauskühlung.
    Ventilatoren: Die erhöhte Luftbewegung bewirkt eine bessere Schweißverdunstung und einen besseren Abtransport der Wärme vom Körper, wodurch dieser etwas gekühlt wird.

    Lüftungsgeräte und Klimaanlagen (elektrische Geräte nur bei Bedarf und möglichst energieeffizient und klimaneutral betreiben). Eine Klimatisierung bedeutet, dass die Lufttemperatur im Raum aktiv gekühlt wird.
    Bei Fahrzeugen: z. B. Ausrüsten der Führerstände von Baumaschinen oder Fahrerkabinen von beispielsweise Lkw’s mit Klimaanlagen.
    Organisatorische Maßnahmen Informieren und kommunizieren

    Anpassung von Arbeitszeiten

    flexible Pausenregelungen

    Festlegung von zusätzlichen Entwärmungsphasen
    Beschäftigte über Gefahren durch Hitze und Sonneneinstrahlung sowie passende Schutzmaßnahmen informieren.

    Aufenthalt in der direkten Sonne, wenn möglich, minimieren.

    Art und Umfang der Pausen an Arbeitsbedingungen anpassen.

    Zeitweises Arbeiten in kühleren Räumen ermöglichen.
    Bereitstellung von Getränken Geeignete Getränke, z. B. Trinkwasser nach Trinkwasserverordnung, zur Verfügung stellen.
    Anpassung von Arbeitsabläufen und Aufgabenaufteilung Tätigkeiten möglichst im Schatten, zu kühleren Tageszeiten oder in geschlossenen klimatisierten Räumen ausführen lassen (elektrische Geräte nur bei Bedarf und möglichst energieeffizient und klimaneutral betreiben).
    Notfall- und Hitzeschutzpläne Notfall- und Hitzeschutzpläne sind neben der Sensibilisierung der Beschäftigten sinnvoll.
    Personenbezogene Maßnahmen Flüssigkeitszufuhr Ausreichend geeignete Flüssigkeit (z.B. Trinkwasser) zu sich nehmen.
    Kleidung Lockerung der Bekleidungsregelung.

    Wichtig sind neben der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen auch deren Praxistauglichkeit und Akzeptanz, damit die Präventionsangebote von den Beschäftigten angenommen werden. Bei der Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen sollte klimafreundlichen bzw. klimaneutralen und nachhaltigen Maßnahmen Vorrang gegeben werden.

Hitze bei der Arbeit im Freien - Präventionsmaßnahmen

Da beim Arbeiten im Freien unter hohen Temperaturen ein Risiko für die Beschäftigten besteht, müssen Maßnahmen erfolgen, um die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. In der folgenden Tabelle sind einige Beispiele für Maßnahmen aufgeführt.

  • Maßnahmen Hitze bei der Arbeit im Freien (Tabelle)

    Beispielhafte Maßnahmen gegen Hitze beim Arbeiten im Freien sind in der folgenden Tabelle nach dem sogenannten "TOP-Prinzip" unterteilt: technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen. Die Präventionsmaßnahmen müssen je nach Branche, Arbeitsumgebung und gesetzlichen Anforderungen an den Betrieb oder die Einrichtung angepasst werden.

    Art der Maßnahme Maßnahme gegen zu starke Hitzebelastung im Freien Beispiele
    Technische
    Maßnahmen
    Verschattung durch Unterstellmöglichkeiten
    (auch für Pausen) zur Verfügung stellen

    In Arbeits- und Pausenbereichen für Schatten sorgen z. B. durch große Sonnenschirme, Sonnensegel, Sonnenplanen und Überdachungen oder Bäume bzw. für verschattete Unterstellmöglichkeiten sorgen.

    Baumaschinen und Fahrzeuge mit Klimaanlage zur Verfügung stellen.

    Arbeitsbereiche gut belüften (Hitzestau vermeiden).
    Organisatorische Maßnahmen Informieren und
    kommunizieren

    Anpassung von
    Arbeitszeiten

    Flexible Pausenregelungen
    Beschäftigte über mögliche Gefahren durch Sonneneinstrahlung bzw. Hitzebelastung und über passende Schutzmaßnahmen informieren.

    Aufenthalt in der direkten Sonne, wenn möglich, minimieren. Aufenthalt in der Sonne insbesondere in der Mittagszeit zwischen 11-15 Uhr zeitlich beschränken.

    Tätigkeiten und Pausen möglichst im Schatten oder in kühleren Räumen ausführen, wenn möglich.
    Art und Umfang der Pausen an Arbeitsbedingungen bzw. an den Tagesverlauf anpassen
    Anpassung von
    Arbeitsabläufen und Aufgabenaufteilung


    Bereitstellung von Getränken und UV-Schutzmittel
    Körperlich anstrengende Arbeiten möglichst früh morgens oder spät nachmittags ausführen lassen. Belastungsdauer möglichst zeitlich begrenzen.

    Persönliche Schutzausrüstung, Getränke (z. B. Trinkwasser) und UV-Schutzmittel ausreichend zur Verfügung stellen.
    Notfall- und Hitzeschutzpläne Notfall- und Hitzeschutzpläne sind neben der Sensibilisierung der Beschäftigten sinnvoll.
    Persönliche
    Maßnahmen
    Flüssigkeit ausreichend geeignete Flüssigkeit – mindestens Trinkwasser – zu sich nehmen.
    Kleidung Kleidung sollte den Körper komplett bedecken und vor Überhitzung schützen
    Kopf schützen

    Augen schützen
    z. B. Hut oder Tücher als Kopfbedeckung und Nackenschutz tragen, um vor UV-Strahlung und Hitze zu schützen.
    In den Arbeitsbereichen, in denen Schutzhelme getragen werden müssen, kann der Nacken- und Ohrenschutz durch ein zusätzliches Tuch (z. B. einknöpfbarer Nackenschutz) erreicht werden.

    Augen durch Sonnenbrille mit UV-Schutz schützen

    Wichtig sind neben der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen auch deren Praxistauglichkeit und Akzeptanz, damit die Präventionsangebote von den Beschäftigten angenommen werden. Bei der Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen sollte klimafreundlichen bzw. klimaneutralen und nachhaltigen Maßnahmen Vorrang gegeben werden.

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