Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, hat der gesetzlichen Unfallversicherung zum 125-jährigen Bestehen ihren Respekt und ihre Anerkennung ausgedrückt und die Glückwünsche von Kanzlerin Angela Merkel überbracht.
In ihrer Jubiläums-Festrede im Deutschen Historischen Museum in Berlin würdigte Ministerin von der Leyen die Leistungen der Selbstverwaltung aus Arbeitgeber- und Versichertenvertretern. Die Sozialpartnerschaft in der Selbstverwaltung nannte sie ein Prinzip, das sich "hervorragend bewährt" hat: Historisch betrachtet habe die in den Sozialversicherungen verankerte Sozialpartnerschaft in Deutschland eine Tradition des Dialoges kultiviert. Gerade in der jüngsten Finanzkrise sei dies einer der "entscheidenden Faktoren" gewesen, der geholfen habe, wieder aus dem Tief herauszukommen. Von der Leyen: "Wir konnten zurückgreifen auf eine Gesprächskultur, um dann gemeinsam im Moment der Not zu entscheiden, was unserem Land am besten dient."
Auch bei den jüngsten Reformen der Unfallversicherung, so von der Leyen, habe die Selbstverwaltung ein überzeugendes Konzept vorgelegt, das der Gesetzgeber aufgegriffen habe. Jetzt sei der Weg frei für die Umsetzung der gemeinsamen Ziele. "Ich wünschte, es ginge immer so konsensbezogen und geräuschlos wie in diesem Falle", sagte von der Leyen. Die Unfallversicherung habe sich damit einmal mehr als "reformwillig und reformfähig" erwiesen. Auch wenn sich hinter diesen Worten manchmal ein anstrengender Prozess verberge, sagte von der Leyen: "Gerade das Ringen darum, die als gut erkannten Prinzipien in ihrem Wert zu erhalten, setzt uns immer wieder der Verpflichtung aus, Institutionen bei sich verändernden Rahmenbedingungen zu modernisieren. Das heißt nicht, alles über Bord zu werfen, sondern die Prinzipien in der modernen Welt lebbar zu machen."
"Kann die Unfallversicherung guter Dinge in die Zukunft schauen", fragte die Ministerin. Und antwortete mit einem "uneingeschränkten Ja". So sehr habe man sich in den 125 Jahren ihres Bestehens an seine Arbeit gewöhnt, dass dieser Zweig der Sozialversicherung schon fast aus dem Bewusstsein verschwunden sei. Von der Leyen nannte die Unfallversicherung die "große Stille im Lande", die zuverlässig im Dienste der Menschen arbeite. Dafür dankte sie allen Beteiligten.
Diesem Dank schloss sich Marina Schröder an. Die amtierende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) betonte, dass die Selbstverwaltung zu einem der Grundprinzipien gehört, auf dem der Erfolg des Systems aufbaut. Sie unterstrich zudem die Bedeutung des Engagements der Unfallversicherung in Prävention und Rehabilitation – gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels.
Dr. h.c. Eggert Voscherau, Aufsichtsratsvorsitzender der BASF SE und Präsident des Bundesarbeitgeberverbands Chemie, nahm das Jubiläum zum Anlass, den Blick sowohl zurück als auch nach vorne zu richten: "Im Namen der deutschen Wirtschaft darf ich der gesetzlichen Unfallversicherung zu ihrem großen Jubiläum gratulieren. 125 Jahre Stabilität und Schutz sind eine ganz hervorragende Leistung." Voscherau resümierte: "125 Jahre gibt es die gesetzliche Unfallversicherung nun - 125 Jahre mit dem Ziel, Unfälle zu vermeiden, Menschen zu helfen und die zu unterstützen, die es brauchen. Lassen Sie uns dieses Jubiläum heute feiern, um morgen noch besser zu werden!"