Objektive und subjektive Belastung der Schulter bei statischen und dynamischen Aufgaben

Autor: Julia Weber

Hochschule: Hochschule Koblenz, RheinAhrCampus, Bachelorarbeit 2022

Kurzfassung:

Beschäftigte in der Bau- und Montageindustrie sind häufig von muskuloskelettalen Beschwerden im Schulterbereich betroffen. Es ist daher wichtig, diese Tätigkeiten hinsichtlich der Schulterbelastung zu untersuchen, um mögliche Überschreitungen der Belastungsgrenze zu erkennen und präventive Maßnahmen ergreifen zu können.

Vor diesem Hintergrund wurde im Hand-Arm-Vibrations-Labor (HAV-Labor) des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) eine Studie zur Bestimmung von Schulterbelastungen während Schraubtätigkeiten durchgeführt. Im Vordergrund stand dabei die Bestimmung von relativen Schulterdrehmomenten. Dieser biomechanische Bewertungsansatz soll auf Grundlage von relativen Größen eine bessere Einordnung der wirkenden Belastung ermöglichen. In der Laborstudie wurde dafür zunächst die maximale Leistungsfähigkeit der Testpersonen anhand der maximal generierbaren Schulterdrehmomente ermittelt. Die Messungen wurden um die Bestimmung des während einer vorgegebenen Schraubaufgabe wirkenden Schulterdrehmoments ergänzt. Aus diesen beiden Werten konnte im Anschluss das relativ wirkende Schulterdrehmoment bestimmt werden. Dieses gibt Aufschluss über den benötigten Anteil der maximalen Leistungsfähigkeit und ermöglicht dadurch Rückschlüsse auf die Belastungshöhe. Zur weiteren Einordnung der auftretenden Belastung wurde außerdem das subjektive Belastungsempfinden erhoben.

Anhand der bestimmten relativen Schulterdrehmomente konnte gezeigt werden, dass die Testpersonen in zwei betrachteten Arbeitspositionen im Mittel etwa ein Drittel ihrer maximalen Leistungsfähigkeit benötigten, um die Schraubaufgabe zu bewältigen. Der gewählte biomechanische Bewertungsansatz kann folglich eine gute Einordnung der auftretenden Belastung ermöglichen, wenngleich auch ein etabliertes Bewertungsverfahren an dieser Stelle fehlt. Insbesondere in Verbindung mit dem subjektiven Belastungsempfinden hat sich im Rahmen dieser Studie gezeigt, dass vor allem durch Überkopfarbeit gekennzeichnete Arbeitspositionen belastend für das Schultergelenk sind.

Ansprechperson

Dr. Vera Schellewald

Bereich Muskel-Skelett-Belastungen

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