Lärm ist unerwünschtes Geräusch, das zu Beeinträchtigungen oder gesundheitlichen Schäden führen kann. Geräusche können schon bei relativ niedrigen Schalldruckpegeln als lästig und störend empfunden werden. Als Folge können Stressreaktionen auftreten, die sich negativ auf das Konzentrationsvermögen und die Leistung der Beschäftigten auswirken. Daraus resultieren häufig Fehlreaktionen, die ebenso wie die bei höheren Pegeln verminderte Signalwahrnehmbarkeit zu einer erhöhten Unfallgefahr führen können. Bei langjähriger beruflicher Lärmeinwirkung sind gesundheitliche Beeinträchtigungen – insbesondere Schädigungen des Hörvermögens – möglich.
In Deutschland sind etwa vier bis fünf Millionen Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz gesundheitsgefährdenden Lärmbelastungen ausgesetzt. Trotz erheblicher Erfolge in der Prävention ist die Lärmschwerhörigkeit nach wie vor die häufigste anerkannte Berufskrankheit. Die Unfallversicherungsträger leisten allein für die Lärmschwerhörigkeit jährlich Rentenzahlungen von mehr als 100 Millionen Euro.
Das IFA unterstützt die Unfallversicherungsträger bei komplizierten oder messgerätetechnisch aufwendigen Messungen an Arbeitsplätzen, beispielsweise bei extrem hohen Spitzenschalldruckpegeln, bei Messungen unter einem Helm oder mit einem Kunstkopf. Auf Initiative der Unfallversicherungsträger werden den Betrieben Lärmminderungsberatungen angeboten, um beispielsweise die raumakustische Situation in Arbeitsräumen zu verbessern. Diese Beratung ist insbesondere bei der Planung neuer Arbeitsplätze sinnvoll, um Lärmprobleme rechtzeitig zu erkennen und Lärmminderungsmaßnahmen zu planen. Das Institut ist notifizierte Europäische Prüfstelle für Gehörschützer (Baumusterprüfungen), Prüfstelle für die Geräuschemission von Maschinen (Teilprüfung nach EG-Maschinenrichtlinie) und Eichabfertigungsstelle für Schallpegelmesser. Ein vollständiger Überblick über die Arbeitsschwerpunkte des Referates 4.1 "Lärm" findet sich unter "Wir über uns". In allen angesprochenen Arbeitsbereichen werden – angeregt durch die Unfallversicherungsträger – auch Forschungs- und Untersuchungsprojekte durchgeführt.
Das IFA bietet Praxishilfen zu verschiedenen Aspekten des Lärmschutzes am Arbeitsplatz. Diese sind in drei Kategorien unterteilt:
Ein neuer Film zeigt: Lärmgeminderte Druckluftdüsen sind eine gehörschonende Alternative, ohne Einbußen für das Arbeitsergebnis.
IFA-Handbuch Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Informationen zum Thema Lärm enthalten auch die Sachgruppe 2 (Physikalische Einwirkungen am Arbeitsplatz: Lärm - Vibration - Strahlungen) und die Sachgruppe 4 (Persönliche Schutzausrüstungen und Absturzsicherungen) im IFA-Handbuch. Die Beiträge können einzeln heruntergeladen werden (kostenpflichtig).
Arbeitsgestaltung, Physikalische Einwirkungen
Tel: +49 30 13001-3410