Der Spitzenverband der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gibt Begutachtungsempfehlungen zu verschiedenen Berufskrankheiten (BK) heraus. Diese sollen Gutachter, Mediziner und die Sachbearbeitung der Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften und Unfallkassen) in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Ziel ist es, auf der Basis des aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisstandes einheitliche Grundlagen für die Begutachtung zu schaffen. Die Königsteiner Empfehlung befasst sich mit der Begutachtung der beruflichen Lärmschwerhörigkeit (BK-Nr. 2301) und hat den Anspruch, den gegenwärtigen Wissensstand zusammenzufassen.
Die Empfehlung beginnt mit den rechtlichen Grundlagen und allgemeinen Informationen zur Lärmschwerhörigkeit. Anschließend folgen die in der Begutachtungspraxis besonders relevanten Kapitel "Diagnostik" und "Auswertung". Hier werden die obligatorischen Verfahren und ihre Besonderheiten für die BK-Nr. 2301 erläutert, wie die ausführliche, nach Freizeit und Beruf differenzierte Anamnese, die Untersuchung, Tonschwellenaudiometrie, Tympanometrie, Sprachaudiometrie und Gleichgewichtsprüfung. Die Auswertung der Befunde und eine sich daraus ergebende Kausalität der beruflichen Tätigkeit für die Lärmschwerhörigkeit sind die Voraussetzung für die sich anschließende MdE-Einschätzung (MdE: Minderung der Erwerbsfähigkeit).
Die folgenden Audiobeispiele machen Gehörschäden und ihre Folgen erfahrbar. Sie können die Beispiele herunterladen (Dateigrößen zwischen 2 und 4 MB).
"HearLoss" ist eine interaktive PC-Software des University College London, die normalhörenden Personen die Auswirkungen eines Hörverlustes demonstriert.
"Hearloss" zeigt die Auswirkungen eines Hörverlustes
Die CD Lärm und Gehörschutz enthält Geräuschbeispiele, Simulationen von Schwerhörigkeit und Tinnitus u. a. Sie kann kostenfrei bestellt werden.