Evaluation eines Studiendesigns für die Untersuchung eines Trainingsprogramms zur Verbesserung stabilitätsbeeinflussender Gangparameter während motorischer und kognitiver Belastung

Autor: Julian Kartte

Hochschule: Hochschule Koblenz, Rhein-Ahr-Campus, Bachelorarbeit, 2020

Kurzfassung:

Da ein großer Anteil an Arbeitsunfällen mit Stolpern, Rutschen und Stürzen (SRS) in Verbindung gebracht wird, erscheint hier Prävention auf allen Ebenen der Maßnahmenhierarchie erforderlich. In der biomechanischen und sportwissenschaftlichen Forschung wird ein Einüben von Bewegungsabläufen des Menschen als Trainingsprogramm bezeichnet und zur Untersuchung auch von Körper- und Gangstabilität eingesetzt. Einige Forschungsansätze gehen davon aus, dass sich durch spezifische physische (z. B. variierte Geschwindigkeiten eines Laufbands) und psychische (z. B. Bearbeitung von Reiz-Reaktionsaufgaben) Anforderungen während eines solchen Trainingsprogramms stabilitätsbeeinflussende Gangparameter verbessern ließen.

In der Bachelorarbeit wurde ein Trainingsprogramm mit variierenden physischen und psychischen Aufgabenanforderungen entwickelt. Der Einfluss o. g. Anforderungen auf zwei Parameter der Gangstabilität (gait variability, margin of stability) wurde anhand von Laufbandübungen von 40 Probanden in einem gemischten mehrfaktoriellen Versuchsdesign untersucht. In deskriptiven Analysen deuteten sich für einen der Parameter eine verbesserte Gangstabilität zum Versuchsende an, die aber ohne Unterschiede zwischen Kontroll- und Versuchsgruppen unspezifisch blieben. Durch die Untersuchungen wurden potenzielle neue Möglichkeiten für Einflussfaktoren auf die Körper- und Gangstabilität aufgezeigt und auf Grenzen durch einen noch unklaren Zusammenhang zwischen Stabilitätsparametern und SRS-Gefährdungen hingewiesen. Aus beidem lassen sich Strategien für zukünftige Forschungsthemen ableiten.

Ansprechpartner

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Unfallprävention: Digitalisierung - Technologien

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