abgeschlossen 12/1997
Trotz der Empfehlung, vor dem Schweißen beschichteter Bleche im Schweißbereich die Beschichtung (meistens Korrosionsschutz) zu entfernen, weil bei der thermischen Zersetzung einer Beschichtung mit Emissionen von gesundheitsgefährlichen Stoffen gerechnet werden muss, werden in der Praxis häufig zumindest Beschichtungsrückstände überschweißt. Ziel: Qualitative Ermittlung und Beurteilung der aus der Pyrolyse der Beschichtung entstehenden Schadstoffe und ihres Gefährdungspotenzials unter "Worst-Case"-Bedingungen.
Laborversuche - Fumebox-Methode; MAG-Auftragsschweißen auf St37-Blechen mit - im Schweißbereich nicht entfernten - 5 verschiedenen Schiffbau-typischen Beschichtungen (Epoxidharz, Urethan-modifiziertes Alkydharz, Epoxid-Teer, Alkydharz, Vinyl/Epoxidharz (teerhaltig)); Erfassung und Charakterisierung der entstehenden Schadstoffe, insbesondere Gesamtstaub, aromatische Kohlenwasserstoffe BTX, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe PAK, Acrylate, Aldehyde, Phenol/Kresole.
Die Emissionsraten der Zersetzungsprodukte betragen 8-24 mg/s (beim Schweißen vollständig beschichteter Bleche: worst case); eine breite Palette von Schadstoffen einschließlich der aromatischen und zyklischen Kohlenwasserstoffe sowie Terpene wurden nachgewiesen, u. a. Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Naphtalin, Benzol und Delta-4-Caren. Die qualitative Analyse reicht nicht zur quantitativen Bestimmung des Gefährdungspotenzials. Diese soll in einem Folgeprojekt durchgeführt werden.
Veröffentlichungen:
Mitteilungsblatt "Gesund und Sicher" der Norddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft 7/98, S. 208-210
Schweißen und Schneiden Heft 11, Seite 736-738, DVS-Verlag, 11/1998
Metallbearbeitung
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Gefährdungsbeurteilung, Chemische Arbeitsstoffe, Krebserregende Stoffe
Weitere Schlagworte zum Projekt:Schadstoff-Belastungen durch thermische Zersetzung beim Schweißen von beschichteten Blechen