Quarzexpositionen am Arbeitsplatz

Projekt-Nr. BGIA 1082

Status:

abgeschlossen 12/2005

Zielsetzung:

Quarz wird in einer Fülle von Arbeitsverfahren als Arbeitsmittel eingesetzt bzw. als Quarzstaub freigesetzt. Die Belastung mit lungengängigem Quarzfeinstaub an Arbeitsplätzen spielt heute, trotz erheblicher Anstrengungen zur Minderung der Staubbelastung, eine bedeutende Rolle. Die Silikose gehört immer noch zu den Berufskrankheiten mit einer jährlich hohen Anzahl von Verdachtsanzeigen und anerkannten Fällen. Vor diesem Hintergrund bestand Bedarf an einer synoptischen Darstellung zum Thema Quarz als Grundlage für die Lenkung präventiver Maßnahmen und Maßnahmen der Expositionsüberwachung, zur Ermittlung zurückliegender Quarzstaubbelastungen bei Berufskrankheiten-Verdachtsanzeigen, aber auch als Beitrag für die Diskussion von Fachgremien im Rahmen der Weiterentwicklung des technischen Regelwerkes zu Gefahrstoffen. Hierzu sollte ein neuer BGIA-Report "Quarzexpositionen am Arbeitsplatz" grundlegende Daten bereitstellen.

Aktivitäten/Methoden:

Im Berufsgenossenschaftlichen Messsystem Gefahrstoffe (BGMG) werden jährlich über 3000 Quarzstaubmessungen in verschiedenen Branchen und Arbeitsbereichen vorgenommen. Die in der Expositionsdatenbank MEGA dokumentierten Quarzdaten (Betriebs-, Expositions-, Probenahmedaten und Messwerte) wurden statistisch ausgewertet. Diese Auswertungsergebnisse bildeten die Grundlage für die Beschreibung der Expositionsverhältnisse in verschiedenen Zeiträumen und gleichzeitig den Kern des Reports. Die statistische Auswertung des Datenbestandes erfolgte mit der im Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz - BGIA entwickelten MEGA-Auswertesoftware. Die Datenkollektive wurden nach Branchenzugehörigkeit - Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und Erden, Gewinnung von Quarzsand, keramische und Glas-Industrie, Gießereien, Metallerzeugung und -bearbeitung, Elektrotechnik und Feinmechanik, chemische Industrie, Bauindustrie einschließlich Tunnelbau - sowie nach Arbeitsbereichen und Datenzeitraum differenziert.

Ergebnisse:

Der neue BGIA-Report "Quarzexposition am Arbeitsplatz" wird Hinweise zu physikalischen Eigenschaften und Stoffdaten, Gesundheitsgefahren und Berufskrankheiten, Grenzwerten und Vorschriften, Probenahme- und Analysenverfahren, zum Vorkommen, zur Verwendung und zum Auftreten von Quarz und zu Quarzexpositionen in Branchen und Arbeitsbereichen geben. Als Schwerpunkt enthält der Report Expositionsbeschreibungen und Messwerte zu Branchen und Arbeitsbereichen. Hier werden Erläuterungen zu heutigen exponierten Tätigkeiten, zu Schutzmaßnahmen, aber auch gleichzeitig Hinweise zum Stand der Technik gegeben und es wird Bezug zu den Messwerten genommen. Die in den Expositionsbeschreibungen aufgeführten 104 000 Schichtmittelwerte zu Quarz und A-Fraktion (Feinstaub) sind in rund 8900 Betrieben branchen- und arbeitsbereichsspezifisch im Rahmen des qualitätsgesicherten BGMG ermittelt worden. Nutzungsmöglichkeiten für den Report ergeben sich insbesondere mit Blick auf die Durchführung der nach Gefahrstoffverordnung erforderlichen Gefährdungsbeurteilung sowie zur Diskussion und Bezugnahme im Rahmen von Regelerstellungen. Hiermit wird ein Arbeitsbereichskataster für die Lenkung präventiver Maßnahmen und der Expositionsüberwachung präsentiert mit der Möglichkeit, Vergleiche mit einem aktuellen betrieblichen Zustand zu ziehen.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Bergbau-Berufsgenossenschaft
  • Steinbruchs-Berufsgenossenschaft
  • Berufsgenossenschaft der keramischen und Glas-Industrie
  • Berufsgenossenschaft Metall Süd
  • Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik
  • Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie
  • Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Chemische Arbeitsstoffe, Belastung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Stoffinformationen, Gesundheitsgefahren, Grenzwerte, Messverfahren, Vorkommen, Verwendung und Auftreten, Expositionsdaten