Lärmbelastung an Arbeitsplätzen auf Baustellen (VI)

Projekt-Nr. BGIA 4127

Status:

abgeschlossen 07/2007

Zielsetzung:

Als Grundlage für eine effektive Prävention und für die Beurteilung von Berufskrankheiten im Bereich Lärm benötigt die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft verlässliches, statistisch abgesichertes Datenmaterial zur Lärmbelastung für die Arbeitsplätze auf Baustellen. Die Beurteilung der Gehörgefährdung an Baustellenarbeitsplätzen nach der BGV B 3 "Lärm" (Unfallverhütungsvorschrift "Lärm") bzw. Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ist aufgrund der schwankenden Exposition schwierig. Ziel dieser Untersuchung war die statistisch gesicherte Angabe von Mittelwerten und Standardabweichungen der Lärmbelastung für die Berufsgruppen und Tätigkeiten Installateur, Gerüstbauer, Einschaler, Fassadenbauer, Gleisbauer, Putzer, Maurer (alles Ergänzungsmessungen) sowie Rohrleitungsbauer, Steinmetz und Abbrucharbeiten (weitere Berufsbilder). Für die erstgenannten Berufsbilder liegen schon Messergebnisse aus älteren Projekten vor; es wurden hier aber z. T. wesentliche Änderungen in den Arbeitsbedingungen vermutet. Als abschließende Ergänzung sollten mithilfe der Dosimetertechnik zusätzliche Messungen durchgeführt werden, um die heute anzunehmende Belastungssituation zu erfassen.

Aktivitäten/Methoden:

Das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz - BGIA hat Anfang der Achtzigerjahre die für dieses Projekt notwendige Dosimetermesstechnik entwickelt. Diese Messtechnik wurde im Rahmen der vorangegangenen Projekte des BGIA für die Ermittlung der entsprechenden Lärmbelastungswerte bei einer Reihe von Berufsbildern eingesetzt. Wie bei den vorangegangenen Projekten sollte der LAeq (A-bewerteter äquivalenter Dauerschallpegel) ergänzend für die Berufsbilder Installateur, Gerüstbauer, Einschaler, Fassadenbauer, Gleisbauer, Rohrleitungsbauer, Putzer, Maurer, Steinmetz und Abbrucharbeiten dosimetrisch erfasst werden. Die Beurteilung der Lärmbelastung wurde entsprechend der Unfallverhütungsvorschrift "Lärm" und der Norm DIN 45 645 "Ermittlung von Beurteilungspegeln aus Messungen - Teil 2: Geräuschimmission am Arbeitsplatz" vorgenommen. Regelungen, die sich aus der neuen EU-Richtlinie 2003/10/EG "Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (Lärm)" ergaben, wurden entsprechend berücksichtigt.

Ergebnisse:

Ergänzend zu den bisher erfassten Geräuschbelastungen für verschiedene Berufsbilder der Bauwirtschaft wurden für drei weitere Berufe dieser Branche (Rohrleitungsbauer, Steinmetz und Abbrucharbeiten) typische Beurteilungspegel ermittelt. Für sechs Berufsbilder, die bereits in früheren Projekten untersucht wurden, wurden ergänzende Messungen durchgeführt, da hier ein Wandel im Berufsbild (Verwendung neuer Technologien, Maschinen und Materialien) beobachtet wurde. Die Ergebnisse sind für die retrospektive Ermittlung der Belastung (BK-Ermittlung) von Bedeutung. Weiter können auf der Grundlage der Ergebnisse die nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung erforderlichen Entscheidungen zum Lärmschutz getroffen werden. Das gilt insbesondere für die Auswahl von geeignetem Gehörschutz. Ebenso können mithilfe dieser Untersuchungen lärmintensive Maschinen erkannt und ggf. geeignete Lärmminderungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Stand:

02.05.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Branche(n):

Bauwirtschaft

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Prävention, Gefährdungsbeurteilung, Lärm

Weitere Schlagworte zum Projekt:

berufstypische Lärmbelastung, Baustellen-Arbeitsplätze, Beurteilungspegel, Installateur, Gerüstbauer, Einschaler, Fassadenbauer, Gleisbauer, Rohrleitungsbauer, Putzer, Maurer, Steinmetze, Abbrucharbeiten, personengebundene Messung, Lärmdosimeter, statistisch gesicherte Daten