abgeschlossen 10/2006
Der richtigen Auswahl und dem effektiven Einsatz von Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) kommt besondere Bedeutung zu, da sie die ultimative Möglichkeit darstellen, Exponierte wirksam zu schützen. Zur Auswahl und zum Einsatz von PSA gibt es bereits europäische Richtlinien, Empfehlungen und Leitfäden, die aber Klein- und Mittelbetriebe und Selbstständige oft nicht erreichen. Ziel dieses Projektes war eine Machbarkeitsprüfung zur Bereitstellung von Informationen und einer Datenbank, die eine gezielte Auswahl aller PSA für Selbstständige, Klein- und Mittelbetriebe, technische Händler und Arbeitsschutzexperten ermöglicht.
Die vier beteiligten Institute haben im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie die Bedürfnisse und mögliche Wege für die Entwicklung eines benutzerfreundlichen Angebots für die PSA-Auswahl ermittelt. Eine Analyse der Auswahlkriterien für Gehörschützer, Kopfschutz, Atemschutz, Fußschutz, Augenschutz, Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz und Persönliche Schutzausrüstung gegen Ertrinken wurde durchgeführt. Das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz - BGIA leitete den Teil der Untersuchung zur Umsetzung der relevanten Richtlinien hinsichtlich nationaler Besonderheiten, spezifischer Arbeitsbedingungen und spezieller Arbeitsverfahren. Es wurden zunächst nur nationale Besonderheiten in Frankreich, Finnland, Polen und Deutschland berücksichtigt. Weiterhin haben die vier Institute Vorschläge dafür erarbeitet, wie eine Internetlösung technisch und finanziell realisiert werden könnte, die viele Jahre in Gebrauch sein kann. Dabei sind Aspekte der Programm- und Datenbankpflege, Qualitätssicherung, Organisation und Berücksichtigung von Benutzer-Feedback und die Einbindung von PSA-Herstellerdaten, PSA-Experten, Normung, Europäischer Kommission und Sozialpartnern zu berücksichtigen. Dieser umfassende Ansatz ist neu. Ähnliche Projekte sind unter anderem daran gescheitert, dass einzelne der genannten Aspekte nicht genügend berücksichtigt wurden. Am Ende der Machbarkeitsstudie sollte ein "Demonstrator"-Computerprogramm einen ersten Eindruck vermitteln, wie ein solches PSA-Auswahlprogramm für den Endnutzer aussehen könnte. Für den Fall der Machbarkeit hat die Europäische Kommission weitere Mittel für die Realisierung in Aussicht gestellt.
Ein umfangreicher Abschlussbericht wurde der Europäischen Kommission übergeben. Mittels Befragung der Anwender (technische Händler, PSA-Experten, etc.) wurden deren Anforderungen an die PSA-Datenbank ermittelt und in das Konzept eingearbeitet. Das "Demonstrator"-Computerprogramm wurde auch von einigen deutschen PSA-Experten geprüft. Das Ergebnis fiel positiv aus. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie konnte nur eine Demo-Version mit begrenztem Funktionsumfang und noch sehr wenigen Beispielen erstellt werden. Praxistauglich wird das System erst, wenn es für möglichst viele Branchen alle vorkommenden Gefährdungsarten/PSA-Arten berücksichtigt. Darüber hinaus kann nach Meinung der Experten das Handling des Programms in einigen Punkten noch verbessert werden. Falls die nun folgende Bewertung der Machbarkeitsstudie durch die Europäische Kommission ergeben sollte, dass die PSA-Datenbank vollständig erstellt werden kann, können die abschließenden Testergebnisse im Rahmen der Fertigstellung der PSA-Datenbank Verwendung finden.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Mechanische Gefährdungen, Lärm/Vibrationen, Gefahrstoffe
Schlagworte:Persönliche Schutzausrüstung, Klein- und Mittelbetriebe, Prävention
Weitere Schlagworte zum Projekt:Persönliche Schutzausrüstungen, Auswahl, Gehörschützer, Kopfschutz, Atemschutz, Fußschutz, Augenschutz, Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz, persönliche Schutzausrüstung gegen Ertrinken