Epidemiologische Synopse Benzol und Leukämien

Status:

abgeschlossen 12/2001

Zielsetzung:

Trotz umfangreicher Literatur zum Zusammenhang zwischen Benzol und Leukämie kann eine gesicherte Dosis-Wirkungs-Beziehung bis heute nicht abgeleitet werden. In dieser Arbeit wurden epidemiologische Studien zu Leukämie analysiert, die in Branchen mit Benzolexposition durchgeführt wurden, sowohl für reine Benzol- als auch für Mischexpositionen. Diese Daten wurden mit Expositionsdaten aus den entsprechenden Branchen, die aus anderen Studien stammen und Aussagen über "übliche" Expositionsbereiche zulassen, verglichen. Die bisher ermittelten Zusammenhänge zwischen Benzol und Leukämie wurden zusammengestellt. Ziel war, umfassend Expositions- und Risikodaten für die Beziehung zwischen Benzol und Leukämie aktuell und quantitativ darzustellen.

Aktivitäten/Methoden:

In den Literaturdatenbanken wurden durch umfangreiche Recherchen folgende Studien ermittelt: Epidemiologische Studien zum Thema Leukämie und Benzol; branchenspezifische Studien, die auch die Leukämiearten untersuchten; Studien mit Benzolexpositionsdaten aus dem beruflichen und privaten Bereich; Reviews und Metaanalysen zum Thema sowie für o. g. Themen relevante Sekundärliteratur. Die Benzolexpositionen wurden nach Branchen geordnet und grafisch dargestellt. Epidemiologische Studien wurden zusammengestellt und nach Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien geordnet. Die ermittelten relativen Risiken werden branchenspezifisch und, sofern vorhanden, nach Leukämieart präsentiert.

Ergebnisse:

Das Leukämierisiko bei Benzolexposition scheint weltweit in der Gummi- und Chemieindustrie sowie an Tankstellen und bei Automechanikern etwas erhöht. Bei den früher hochexponierten Berufen wie Maler und Schuhmacher scheinen die akuten Leukämien (ALL, AML) häufiger aufzutreten. Aufgrund der geringen Anzahl von Studien und der hohen Streubreite der ermittelten Risiken lassen sich jedoch keine gesicherten Aussagen bzgl. der Leukämieart ableiten. Die geringen Fallzahlen in den meisten Studien sowie die lange Latenzzeit von Leukämie erschweren die Interpretation der Studienergebnisse erheblich. Aufgrund des heutigen Wissenstandes kann heute noch keine klare Aussage bzgl. des benzolassoziierten Risikos für eine bestimmte Leukämieart gemacht werden.

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