Europäische Arbeitsschutzforschung: Neue Risiken und Beobachtung von Arbeitsbedingungen

Projekt-Nr. BIA 0080

Status:

abgeschlossen 11/2004

Zielsetzung:

Die Informationen zur Arbeitsschutzforschung, die im Rahmen des Topic Centre Research - Work and Health (TC/WH) der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gesammelt und im Internet angeboten werden, sollten weiter ausgebaut und optimiert werden. Außerdem sollte ein Konzept zur Verschlagwortung des Internetangebots auf der Grundlage des im Vorjahr erstellten mehrsprachigen Thesaurus entwickelt und umgesetzt werden. In einem weiteren Teilprojekt sollte die Bestandsaufnahme bestehender Monitoringsysteme zu Arbeitssicherheit und Gesundheit fortgeführt werden. Dabei umfasste die Betrachtung der Arbeitssituation schwerpunktmäßig die Themen Arbeitszeit, repetitive Bewegungen, Arbeiten unter Zeitdruck und Lärmexpositionen sowie bei den gesundheitlichen Auswirkungen die arbeitsbedingten Fehlzeiten, Muskel-Skelett-Erkrankungen, stressbedingte Gesundheitsprobleme, Schwerhörigkeit, arbeitsbedingte Erkrankungen und Arbeitsunfälle. Sofern möglich, sollten die Themen weiter nach Beruf, Branche, Alter, Geschlecht und Beschäftigungsstatus selektiert werden. Im dritten Teilprojekt sollte das Informationssystem zu zukünftigen Risiken am Arbeitsplatz weiterentwickelt werden. Projektziele waren - parallel zur Suche nach relevanten Veröffentlichungen - der Abschluss der Expertenbefragungen zu zukünftigen physikalischen und psychosozialen Risiken sowie zwei neue Befragungen zu chemischen und biologischen Risiken. Für neue arbeitsschutzrelevante Veröffentlichungen und Internetangebote des Topic Centres, insbesondere zu den Themen Arbeitsschutzmanagement und Corporate Social Responsibility (CSR), sollten besondere Werbemaßnahmen ergriffen werden.

Aktivitäten/Methoden:

Das bestehende Informationsangebot zur Arbeitsschutzforschung wurde laufend gepflegt, um weitere Themenschwerpunkte ergänzt und die Verschlagwortung durch Optimierung der Metatags verbessert. Die Projektpartner haben national vorhandene Monitoringsysteme im Arbeitsschutz aufgelistet und in einer einheitlichen Tabelle beschrieben. Im nächsten Schritt wurden Daten entsprechend den Fragestellungen gesammelt und analysiert. Die Recherche im Internet und in wissenschaftlichen Zeitschriften nach Informationen zu zukünftigen Risiken bei der Arbeit wurde vertieft. Die Endbefragungen zu physikalischen und psychosozialen Risiken wurden ausgewertet und 250 europäische Experten im Bereich chemischer und biologischer Risiken befragt. Das Institut hat gemeinsam mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und PREVENT einen Workshop zur Bewerbung neuer Informationsangebote organisiert.

Ergebnisse:

Das Internetangebot zur Arbeitsschutzforschung wurde permanent aktualisiert. Durch die Verschlagwortung der Inhalte wird die Nutzerfreundlichkeit des Systems verbessert. Die Vergleichbarkeit von Arbeitsplatzdaten wurde in einem weiteren Teilprojekt beschrieben und gleichzeitig wurden die Grenzen einer Datensammlung aufgezeigt. Die Ergebnisse der Befragungen zu physikalischen und psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz liegen vor. Bei den physikalischen Risiken werden Kombinationsbelastungen (Vibration und ungünstige Körperhaltung, Muskel-Skelett-Belastung und psychosoziale Faktoren, multifaktoriell bedingte ergonomische Risiken) und ultraviolette Strahlung als die Schwerpunkte für die Zukunft gesehen. Bei den psychosozialen Risiken spielen die Veränderungen am Arbeitsmarkt (instabiler Arbeitsmarkt, alternde Erwerbstätige, Globalisierung) und die Arbeitsorganisation (Vertragspraktiken, Arbeitsverdichtung, Outsourcing) eine besonders wichtige Rolle. Die Fragebögen zu chemischen und biologischen Risiken wurden an 250 europäische Experten verschickt. Am 8. November 2004 fand in Dortmund ein Expertenworkshop zu den Themen Arbeitsschutzmanagement und Corporate Social Responsibilty statt, in dessen Rahmen neue Informationsangebote der Agentur beworben und die Themen weiter vertieft wurden.

Weitere Informationen:

Stand:

18.05.2005

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
  • Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Projektdurchführung:
  • INRS (Frankreich)
  • AMI (Dänemark)
  • BAuA und BIA (Deutschland)
  • FIOH (Finnland)
  • HSL (Vereinigtes Königreich)
  • INSHT (Spanien)
  • ISPESL (Italien)
  • PREVENT (Belgien)
  • TNO-Arbeid (Niederlande)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Informationssystem, Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Internet, Informationssystem, Forschung, Arbeits- und Gesundheitsschutz, zukünftige Risiken, Monitoring von Arbeitsbedingungen, Workshop, Arbeitsschutzmanagement, Corporate Social Responsibility (CSR), Gefährdungsbeurteilung, Risikoanalyse

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