Erweiterung der automatischen Faseranalytik mit REM/EDXA auf spezielle Fasern (anorganische Produktfasern)

Projekt-Nr. BIA 1062

Status:

abgeschlossen 12/2001

Zielsetzung:

Nach der Gefahrstoffverordnung werden künstliche Mineralfasern je nach ihren kanzerogenen Eigenschaften in verschiedene Klassen eingestuft und müssen am Arbeitsplatz entsprechend unterschiedlich bewertet werden. Insbesondere kann es in der Praxis vorkommen, dass Expositionen gegenüber Mischfaserstäuben mit unterschiedlichen Einstufungen zu bewerten sind. Dem muss die eingesetzte analytische Methode Rechnung tragen. In den letzten ein bis zwei Jahren stieg der Anteil der Produktfasern an der Auftrags-Faseranalytik rapide an. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass für eine Luftprobe durchaus eine Vielzahl von Materialien (Produktfasern) zu berücksichtigen sein kann, was bei der üblichen Auswertemethode schnell sehr unübersichtlich werden kann - dazu kommen noch die bekannten anderen methodentypisch nachteiligen Besonderheiten (subjektive Einflüsse, hoher Zeitaufwand). Ziel des Projektes ist es daher, die Rechnerunterstützung des Analyseverfahrens weiterzuentwickeln.

Aktivitäten/Methoden:

Aufbauend auf den Erkenntnissen und Erfahrungen, die im Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitssicherheit - BIA bei der Entwicklung des Programms AutoREM zur Automatisierung der Faseranalytik mit REM/EDXA gewonnen worden sind, wurde das bestehende Programm auf die Produktfaserproblematik erweitert. Dazu werden zu jeder Luftprobe Spektren der mitgelieferten Materialien als Referenzspektren in einer temporären Datenbank gespeichert und ähnlich behandelt wie die Vergleichsspektren in der Standard-Datenbank, d.h. mit Chiquadrattests und anderen Anpassungstests mit den unbekannten Spektren der faserförmigen Partikeln der Luftprobe verglichen. Der übrige Ablauf, insbesondere die bildanalytischen Routinen, wird weitgehend beibehalten. Neu ist, dass für jedes Produkt eine Referenzdatenbank zu erstellen ist, was durch das dafür entwickelte Programm InitProdukt unterstützt wird, das auch die Referenzspektren glättet und standardisiert.

Ergebnisse:

Die entwickelte Programmerweiterung wird zunehmend in der Routineanalytik zur Analyse von Produktfasern eingesetzt.

Weitere Informationen:

Stand:

04.02.2002

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit - BIA
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Exposition, Gefährdungsbeurteilung, Krebserregende Stoffe

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Produktfasern, Elektronenmikroskopie, Röntgenmikroanalyse, Bildverarbeitung, Automatisierung, Faseranalytik, künstliche Mineralfasern

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