abgeschlossen 12/1994
Um für Fahrer von Lastkraftwagen eine Gefährdungsbeurteilung durchführen zu können, muss ihre Schwingungsbelastung auf dem Fahrersitz bekannt sein. Mit dieser Kenntnis lassen sich Arbeitsplätze mit und ohne Gesundheitsgefährdung durch Ganzkörper-Schwingungen voneinander abgrenzen und es können Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden, wie etwa die Auswahl geeigneter schwingungsmindernder Sitze.
In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen wurden an 21 schweren LKW (über 7,5 t) und 24 leichten LKW (bis 7,5 t) Schwingungsmessungen im üblichen Transporteinsatz auf unterschiedlichen öffentlichen Straßen durchgeführt. Messpunkte waren die Schwingungsübertragungsstellen Sitzmontage/Sitzfuß und Fahrersitz/Fahrer. Ermittelt werden sollte die Belastungsgröße auf dem Fahrersitz, um daraus geeignete Schwingungsanregungsmuster für die Prüfung von Fahrersitzen im Labor zu erarbeiten.
Moderne Lastkraftwagen gehören bei üblichem Einsatz auf befestigten Straßen nicht zur Gruppe der Fahrzeuge, bei denen für den Fahrer bei täglichem Einsatz über Jahre hinweg mit Schädigungen der Lendenwirbelsäule gerechnet werden muss. Ausnahmen bilden im Einzelfall Fahrzeuge früherer Baujahre. Wichtig ist das Schwingungsverhalten des montierten Fahrersitzes. Bei etwa 50 % der schweren LKW und bei etwa 15 % der leichten LKW war auf dem Sitz eine bewertete Beschleunigung von 0,5 m/s² überschritten. Die Ergebnisse wurden zur Festlegung von Prüfanregungsspektren für die Laborprüfung von Fahrzeugsitzen für schwere LKW in DIN 45678 (1994) "Mechanische Schwingungen - Sattelkraftfahrzeuge - Laborverfahren zur Bewertung der Schwingungen von Fahrzeugsitzen" verwendet.
Weitere Informationen:
Verkehr
Gefährdungsart(en):Lärm/Vibrationen
Schlagworte:Belastung, Transport und Verkehr, Vibration
Weitere Schlagworte zum Projekt:Ganzkörper-Schwingungen, Warentransport, Gütertransport, Lastkraftwagen, Fahrer, betriebsübliche Belastung, Fahrersitz