Einfluss der Frequenzbewertung nach VDI 2057-1:2002 auf die Größe der Ganzkörper-Schwingungsbelastung

Projekt-Nr. BIA 4108

Status:

abgeschlossen 05/2004

Zielsetzung:

Die Neufassung der VDI-Richtlinie 2057-1:2002 "Einwirkung mechanischer Schwingungen auf den Menschen - Ganzkörper-Schwingungen" hat Änderungen aus der internationalen Norm ISO 2631-1:1997 "Mechanische Schwingungen und Stöße - Bewertung der Einwirkung von Ganzkörper-Schwingungen auf den Menschen - Teil 1: Allgemeine Anforderungen" übernommen. Dazu gehören eine Erweiterung des Frequenzbereichs von bisher 1 Hz bis 80 Hz auf jetzt 0,5 Hz bis 80 Hz und eine in diesem Frequenzbereich geänderte Frequenzbewertung der Messwerte der Schwingbeschleunigung in den Koordinatenachsen x, y und z (auf den Körper bezogene Messrichtungen). Hierdurch kommt es im Vergleich mit in der Vergangenheit gemessenen Belastungsdaten zu sowohl größeren als auch kleineren Kennwerten der Schwingungseinwirkung auf den Sitzen von Fahrzeugen und Arbeitsmaschinen. Um früher ermittelte Daten zur Gefährdungsbeurteilung und im Berufskrankheiten-Verfahren weiterhin nutzen zu können, waren Faktoren zur Umrechnung zu bestimmen.

Aktivitäten/Methoden:

Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Bau-Berufsgenossenschaften sollten zu den nach früherer Frequenzbewertung ermittelten Belastungsdaten der VIBEX-Datenbank die Belastungsdaten nach neuer Frequenzbewertung bestimmt und durch Vergleich die jeweiligen Faktoren der Veränderung berechnet werden. Dazu wurden für die Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen, bei denen grundsätzlich mit höherer Schwingungsbelastung zu rechnen ist, die gespeicherten Schwingungsverläufe früherer Messungen einer Auswertung mit neuer Frequenzbewertung unterzogen. Für Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen, für die nur wenige Messungen durchgeführt worden sind, sollten mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft der Bau-Berufsgenossenschaften neue Messungen vorgenommen und mit früherer und neuer Frequenzbewertung ausgewertet werden. Um eine sichere Aussage treffen zu können, sollten zusätzlich in die Bestimmung der Faktoren frühere Messungen der Bergbau-Berufsgenossenschaft einbezogen werden, die gespeicherten Schwingungsverläufe mit der neuen Frequenzbewertung ausgewertet und die Faktoren entsprechend berechnet werden.

Ergebnisse:

Im Ergebnis der vergleichenden Untersuchung wurde festgestellt, dass durch die veränderte Frequenzbewertung Abweichungen zu den früher gemessenen Schwingbeschleunigungswerten auftreten. Tendenziell ergeben sich für die meisten Radfahrzeuge für die vertikale Schwingungsrichtung z (das ist im Sitzen die Richtung der Wirbelsäule) durch die geänderte Frequenzbewertung geringere, für die Kettenfahrzeuge höhere Messwerte. Für die horizontalen Schwingungsrichtungen x und y steigen die Werte im Allgemeinen an. Die Größe der Abweichungen der Schwingungsmesswerte ist einerseits spezifisch für Fahrzeuggruppen. Andererseits gibt es auch innerhalb einer Fahrzeuggruppe unterschiedliche Abweichungen, die von der Betriebsweise, aber auch von Massenverteilung und Federungseigenschaften der Fahrzeuge selbst und ihrer Komponenten abhängen. Für die einzelnen Fahrzeugarten wurden mittlere Korrekturfaktoren bestimmt. Die Faktoren liegen für die vertikale Schwingungsrichtung (wichtig bei Berufskrankheit 2110) zwischen 0,9 und 1,15.

Weitere Informationen:

Stand:

18.11.2004

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
  • Arbeitsgemeinschaft der Bau-Berufsgenossenschaften
  • Bergbau-Berufsgenossenschaft
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • Bergbau-Berufsgenossenschaft
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Arbeitsbedingte Erkrankungen

Schlagworte:

Vibration, Gefährdungsbeurteilung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ganzkörper-Schwingungen, betriebsübliche Belastung, frequenzbewertete Beschleunigung, Frequenzbewertung, Fahrersitz, mobile Maschinen, Fahrzeuge

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