abgeschlossen 02/1996
Trennende Schutzeinrichtungen an Werkzeugmaschinen müssen u.a. so gestaltet sein, daß sie das Herausschleudern von Werkzeugen, Werkstücken und Bruchstücken aus dem Arbeitsraum der Maschine verhindern und so Personen vor Verletzungen durch wegfliegende Teile schützen. Um dieses Schutzziel zu erreichen, müssen die verwendeten Werkstoffe eine ausreichende Aufprallfestigkeit aufweisen.
Durch Beschußversuche mit stumpfen, zylindrischen Stahlprojektilen nach prEN 12 415 "Werkzeugmaschinen - Sicherheit - Kleine numerisch gesteuerte Drehmaschinen und Drehzentren" wurde die Aufprallfestigkeit von Stahl- und Aluminiumblechen und Verbundblechen sowie Sichtscheibenwerkstoffen ermittelt.
Für die Gestaltung und Dimensionierung fangender Schutzeinrichtungen ergaben sich folgende Schlußfolgeungen: · die Rückhaltefähigkeit nimmt zu mit der Dicke, der Zugfestigkeit und der Bruchdehnung der verwendeten Werkstoffe · bei Verbundkonstruktionen aus unterschiedlich dicken Blechen sollte das dickere Blech zur Arbeitsraumseite hin angeordnet werden · energieabsorbierende Zwischenlagen zwischen den Blechen verbessern die Rückhaltefähigkeit · als Werkstoff für Sichtscheiben in fangenden Schutzeinrichtungen eignet sich wegen des hohen Energieaufnahmevermögens Polycarbonat. · bei gleicher Gesamtdicke besitzen mehrere dünne Polycarbonatscheiben eine höhere Rückhaltefähigkeit als eine einzelne dicke Scheibe · Polycarbonat sollte wegen der geringen Alterungsbeständigkeit gegenüber Kühlschmierstoffen durch zusätzliche Vorsatzscheiben auf der Arbeitsraumseite und der Bedienseite geschützt werden.
Weitere Informationen:
Maschinenbau
Gefährdungsart(en):Mechanische Gefährdungen
Schlagworte:Maschinensicherheit, Mechanische Gefährdung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Trennende Schutzeinrichtungen, Drehmaschinen, Aufprallfestigkeit, Stahlbleche, Aluminiumbleche, Verbundbleche, Sichtscheiben