Pilotstudie zum Projekt "Ovarialkarzinome durch Asbestexposition (ORKAN)"

Projekt-Nr. FF-FB 0257

Status:

abgeschlossen 12/2018

Zielsetzung:

Der Kausalzusammenhang zwischen einer beruflichen Asbestexposition und der Entstehung eines Ovarialkarzinoms ist gesichert. Jedoch weisen viele der bisherigen Studien zahlreiche Limitationen auf wie mangelhafte histologische Validierung oder geringe Teilnehmerzahlen. Für die Weiterentwicklung der Berufskrankheit (BK) wäre die präzisere Ausarbeitung einer Dosis-Wirkungs-Beziehung wünschenswert. Ziel der vorliegenden Pilotstudie war daher die Testung der Machbarkeit einer groß angelegten epidemiologischen Studie zur Untersuchung des quantitativen Zusammenhangs zwischen einer beruflichen Asbestexposition und der Erkrankung an einem Ovarialkarzinom.

Aktivitäten/Methoden:

Zwischen Dezember 2017 und April 2018 wurden 1.000 bei der Gesundheitsvorsorge (GVS) c/o Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) erfasste Versicherte zur Studienteilnahme eingeladen. Diejenigen Versicherten, die sich zur Teilnahme bereit erklärten, wurden anschließend mittels eines telefonischen Interviews befragt. Dabei kam der Fragebogen zum Einsatz, der auch im Rahmen der Hauptstudie eingesetzt werden soll. Die Machbarkeit des Projekts wurde anhand genau festgelegter Kriterien überprüft. Die Kriterien bezogen sich auf die zu erwartende Teilnahmebereitschaft, die voraussichtliche Fallzahl, die Möglichkeit detaillierter Faserjahrberechnungen anhand der per Fragebogen gesammelten Daten zur Asbestexposition sowie der Verfügbarkeit relevanter medizinischer Unterlagen (Aufnahmen aus bildgebenden Verfahren, Arztbriefe, histologisches Material).

Ergebnisse:

Die Teilnahmebereitschaft war mit 17 % deutlich geringer als die angestrebte Zahl (60 %). Die Fallzahl lag mit sechs Verdachtsfällen auf Vorliegen eines Ovarialkarzinoms, von denen zwei Diagnosen aufgrund medizinischer Unterlagen als gesichert angesehen werden konnten, innerhalb des erwarteten Bereichs. Faserjahrberechnungen konnten mithilfe der Fragebogenangaben bei 29 % der befragten Personen vorgenommen werden, darunter jedoch nur für einen der Verdachtsfälle. Medizinische Unterlagen konnten bei nur sehr wenigen Versicherten erhoben werden. Somit wurde nur das Machbarkeitskriterium der erwarteten Fallzahl erfüllt.

Die Ergebnisse der Pilotstudie deuten darauf hin, dass das geplante Vorhaben nur sehr begrenzt machbar ist. Für eine weitere Planung des Vorhabens müssten insbesondere Wege zur deutlichen Verbesserung der Teilnahmebereitschaft gefunden werden.

Stand:

15.07.2021

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Universität München
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Krebserregende Stoffe, Geschlechtsspezifische Risiken

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Ovarialkarzinome, Asbestexposition

Weitere Informationen

Nowak, D.; Schmalfeldt, B.; Tannapfel, A.; Mahner, S.:
Asbestos Exposure and Ovarian Cancer - a Gynaecological Occupational Disease. Background, Mandatory Notification, Practical Approach. Geburtshilfe Frauenheilkd. 81 Nr. 5 (2021), S. 555-561.
doi:10.1055/a-1361-1715
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