abgeschlossen 04/2009
Anlass für die Durchführung der Studie war eine erhöhte Erkrankungshäufigkeit von männlichen Keimzelltumoren bei Beschäftigten in der Kfz-Produktion.
Zur Identifikation möglicher beruflicher und außerberuflicher Erkrankungsursachen wurde eine in eine Kohorte von Automobilherstellern eingebettete Fall-Kontroll-Studie mit 205 Tumorpatienten und 1.091 Kontrollpersonen aus der Kfz-Produktion durchgeführt. Die Daten wurden mittels persönlicher Interviews erhoben. In einer Subgruppe wurden für biologische Untersuchungen von einem Teil der Studienteilnehmer in Form von Blut- und Urinproben gesammelt.
Zusammenfassung der Ergebnisse: 1. Die Studie ergibt keinen Hinweis auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz 2. Die Erkrankungshäufung kann nicht auf frühere oder gleichzeitige landwirtschaftliche Tätigkeiten zurückgeführt werden 3. Es bestehen diskrete Hinweise auf erhöhte Erkrankungsrisiken bei Metallarbeitern, insbesondere bei spanender Metallbearbeitung. Möglicherweise stehen diese Hinweise im Zusammenhang mit spezifischen beruflichen Expositionen gegenüber verschiedenen Gefahrstoffen. Die gefundenen Assoziationen sind jedoch mit Vorsicht zu interpretieren und müssen in vertiefenden Analysen genauer überprüft werden. 4. Es stellt sich eine mögliche Risikoerhöhung durch den beruflichen Umgang mit verschiedenen Gefahrstoffen (Bisphenol A, Epoxydharze, Glykolether-EGBE und Dimethylformamid) dar. Auch hier besteht weiterer Forschungsbedarf, um die beobachteten Assoziationen auf eine verlässliche Grundlage zu stellen.
Fahrzeugbau
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe
Schlagworte:Berufskrankheit, Krebserregende Stoffe, Exposition
Weitere Schlagworte zum Projekt:Hodentumore, Kfz-Produktion, Ursachenforschung, erhöhte Neuerkrankungsrate, eingebettete Fall-Kontroll-Studie, Kohorte, Kfz-Arbeiter