Ermittlung von Expositionen gegenüber nano- und mikroskaligen faserförmigen Materialien an Arbeitsplätzen auf der Grundlage eines neuen Mess- und Auswerteverfahrens

Projekt-Nr. FF-FP 0409

Status:

abgeschlossen 12/2020

Zielsetzung:

Die Messung faserförmiger anorganischer Partikel mit WHO-Dimensionen (WHO: World Health Organization, Weltgesundheitsorganisation) erfolgt nach der Richtlinie VDI 3492 bzw. an Arbeitsplätzen gemäß der DGUV Information 213-546. Allerdings sind beide Verfahren zur Bestimmung der Konzentration luftgetragener, nanoskaliger WHO-Fasern nicht geeignet. Beide Verfahren zählen lediglich Fasern bis hinab zu einem Durchmesser von 0,2 μm. Deshalb hat die BAuA im BMBF-Projekt nanoGRAVUR gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (SUVA) die Grundlagen für ein neues Mess- und Auswerteverfahren für nanoskalige faserförmige Materialien gelegt. Insbesondere wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, den bisher nach unten begrenzten Zählbereich der VDI 3492 und der DGUV Information 213-546 mindestens bis hinab zu einem Faserdurchmesser von 0,02 µm zu erweitern.

Ziel des Forschungsvorhabens war die Überprüfung des Messverfahrens auf Praxistauglichkeit sowohl der Probenahme, rasterelektronenmikroskopischen Auswertung und Fasermorphologie-Zuordnung als auch einer statistisch gesicherten Konzentrationsbestimmung.

Aktivitäten/Methoden:

Innerhalb des DGUV-geförderten Projektes erfolgte nun eine Validierung des neuen Messverfahrens an realen Arbeitsplätzen.

Ergebnisse:

Nach Auswertung der Arbeitsplatzmessungen und Anpassung des Mess- und Analyseverfahrens können nun eine Überarbeitung der ersten Konvention (gemeinsam mit Partnerinstituten) erfolgen und die Ergebnisse der Arbeiten in relevante Regelwerke einfließen (DGUV Information 213-546, VDI 3492, CEN TC 137, OECD). Gleichzeitig wurden im Projekt wichtige Informationen zu möglichen Expositionen bei Tätigkeiten mit nanoskaligen Fasermaterialien erhoben und eine Beurteilung der Expositionen gegenüber Multi-Walled Carbon Nanotubes (MWCNT), Single-Walled Carbon Nanotubes (SWCNT) und weiteren nanoskaligen Fasern wurde im Bezug zum Beurteilungsmaßstab von 10 000 F/m3 erstmals möglich.

Stand:

12.04.2021

Projekt

Gefördert durch:
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Projektdurchführung:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe

Schlagworte:

Neue Technologien, Messverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Exposition, Nano, Messverfahren