Gute Arbeit mit Lernanforderungen und Lernmöglichkeiten für ältere Erwerbstätige in der Arbeit 4.0 (GALA)

Projekt-Nr. FF-FP 0441

Status:

laufend

Zielsetzung:

Die Ziele des Vorhabens sind das Ermitteln der von den Arbeitenden verschiedener (Lebens-) Altersgruppen wahrgenommenen Anforderungen neuer Arbeitsorganisationsformen bei der Arbeit mit vernetzten digitalen Arbeitsmitteln ("Arbeit 4.0") bezogen auf die Merkmale "guter Arbeit" (vgl. DIN-Normausschuss Ergonomie, 2016: DIN EN ISO 6385; NAK, 2018: Leitlinie Beratung und Überwachung bei psychischer Belastung am Arbeitsplatz; BMAS, 2013: Gemeinsame Erklärung. Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt), sowie der entstehenden Lernanforderungen und -möglichkeiten in der Arbeit ("Stand") verglichen mit diesbezüglichen Bedürfnissen der Arbeitenden ("Wünsche").

Aktivitäten/Methoden:

Die Ermittlungsmethodik und die Befragungs- sowie Gruppeninterviewinhalte beruhen auf der Analyse des Erkenntnisstands in der internationalen Forschungsliteratur zu Merkmalen "guter Arbeit", den Anforderungen von "Arbeit 4.0", den Leistungs- und Lernmerkmalen von Arbeitenden, insbesondere in der zweiten Hälfte der Lebensarbeitsspanne sowie der Gestaltung des "Lernens in der Arbeit" und der Voraussetzung hierfür, der lernförderlichen Arbeitsgestaltung auch bei Nutzung digitaler Arbeitsmittel. Die Onlinebefragung von Arbeitenden mit informationsintensiven Verwaltungstätigkeiten (n1 = 268) erfolgte mit ausgewählten validierten Befragungsinstrumenten. Die Gruppeninterviews bezogen n2 = 23 Arbeitende ein. Die repräsentativen Stichproben erlauben statistisch gut gesicherte Aussagen.

Ergebnisse:

Zentrale Ergebnisse sind:

  • Gesicherte Befunde der Alternsforschung zeigen, dass erfolgreiches Lernen auch in der zweiten Hälfte der Lebensarbeitsspanne erfolgt, sofern fordernde Arbeitsinhalte und -bedingungen vorliegen und schädigende Arbeitseinflüsse sowie negativistische Altersmythen abgewehrt werden.
  • "Arbeit 4.0" ist in den untersuchten Arbeitsfeldern zunehmend verbreitet und beinhaltet insbesondere die Selbstorganisation der Arbeitsausführung mit vernetzten digitalen Arbeitsmitteln, bei mangelhafter Gestaltung auch mit Zeitdruck aufgrund fehlender arbeitswissenschaftlich begründeter Zeitvorgaben, informationeller Defizite (Mangel an Information bei Überfluss an Daten) sowie Erholungs-/Freizeitbeeinträchtigungen.
  • "Lernen in der Arbeit" mit und ohne digitale Lernanforderungen und -unterstützungen ist die Hauptform des arbeitslebenslangen Lernens. Die zielgerichtete partizipative Gestaltung dieser Lernform weist im Vergleich zum internationalen Erkenntnisstand klare Umsetzungsreserven auf: Sie betreffen die Kombination partizipativer lern- und gesundheitsförderlicher Arbeitsgestaltung als präventive Bedingungsgestaltung mit der Information, insbesondere der Führungskräfte, über die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten des arbeitsimmanenten Lernens als (zugleich gesundheitsförderliche) Verhaltensgestaltung. Nutzbare gesetzlich geforderte organisatorische Voraussetzungen dafür liegen vor (Gefährdungsbeurteilung).

In Fortsetzung des Projekts kann auf der Grundlage eines soliden Konzepts ein praktikables Vorgehen für arbeitslebenslanges Lernen in informationsreicher "guter/menschengerechter Arbeit 4.0" auch für Ältere entwickelt, validiert und in übertragbarer Weise eingeführt werden.

Stand:

13.01.2023

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Technische Universität Dresden
  • systemkonzept – Gesellschaft für Systemforschung und Konzeptentwicklung mbH
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Qualifizierung/Aus- und Weiterbildung

Schlagworte:

Qualifizierung, Ausbildung, Didaktik etc., Arbeit und Alter, Bildung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Berufserfahrung, Alter, Lernen

Weitere Informationen

Das Vorhaben wird Anfang 2023 fortgeführt. Bericht über das Forschungsvorhaben zum Stand 30.06.2022: