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Im Kontext einer stärkeren Fokussierung auf die psychische Gesundheit in der Arbeitswelt kommt psychischen Beanspruchungen aufgrund von plötzlich auftretenden Notfallsituationen (Unfälle, Notfälle oder unerwartete Extremsituationen) im Arbeitskontext als Thema des Arbeitsschutzes zunehmend Aufmerksamkeit zu. Um die psychische Stabilität der Betroffenen zu fördern, wird von der DGUV die Implementierung einer psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) in Unternehmen empfohlen (vgl. DGUV 306-001, 206-017, 206-018, 206-023).
Auf Grundlage der wissenschaftlichen Literatur und des aktuellen Erkenntnisstands kann jedoch nicht dargestellt werden, welche Modelle und Vorgehensweisen Betriebe aktuell wählen, um eine psychosoziale Notfallversorgung ihrer Beschäftigten zu ermöglichen. Darauf aufbauend gibt es wenig Evidenz, welche betrieblichen Parameter eine gute psychosoziale Betreuung von Beschäftigten nach Notfallsituationen im Arbeitskontext ausmachen.
Beide Fragen sollten wissenschaftlich eruiert werden, damit Unfallversicherungsträger (UVT) Unternehmen unterstützen können, ihren Beschäftigten eine gute Betreuung nach plötzlich auftretenden Notfallsituationen zu ermöglichen. Im Forschungsprojekt sollen betriebliche Umsetzungen der psychosozialen Betreuung nach plötzlich auftretenden Notfallsituationen im Arbeitskontext erfasst und beschrieben werden. Zudem sollen betriebliche Faktoren und Maßnahmen, die diese positiv oder negativ beeinflussen, erfasst werden. Damit sollen für die Präventionsarbeit der UVT belastbare Ergebnisse vorgelegt werden, die sowohl eine Argumentation für die Sensibilisierung von Unternehmen unterstützen als auch für die nach Beratung der Unternehmen bei der Einführung einer psychosozialen Betreuung plötzlich auftretenden Notfallsituationen im Arbeitskontext genutzt werden können.
Weiterhin können mit den Ergebnissen zu hemmenden und förderlichen Faktoren Informationen dazu bereitgestellt werden, welche unterschiedlichen Modelle von den Betrieben als zielführend erlebt werden, auch in Abhängigkeit von Betriebsgröße und Branche. Diese Erkenntnisse können ebenso in die Beratung der UVT von Unternehmen einbezogen werden und in Informationsmedien einfließen.
Bestandsaufnahme zur PSNV in Unternehmen als Querschnittsuntersuchung mit verschiedenen Befragungen (jeweils Screening & Intensivbefragung) unterschiedlicher beteiligter Zielgruppen:
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Psychische Fehlbelastungen, Qualifizierung/Aus- und Weiterbildung
Schlagworte:Prävention, Arbeitsunfall, Psychische Beanspruchung/Belastung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Notfallversorgung, Psychosoziale Versorgung, Unfälle, Extremsituationen