abgeschlossen 12/2011
Für Beschäftigte in der Forstwirtschaft stellt die Exposition gegenüber Zecken eine erhebliche biologische Gefährdung dar. Da u. a. für die am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung, die Lyme-Borelliose, bisher keine geeignete Impfung oder Chemoprophylaxe verfügbar ist, kommt der Vermeidung von Zeckenstichen im Sinne einer Primärprävention eine für den Gesundheitsschutz zentrale Bedeutung zu.
Neben der Auftragung von zeckenabwehrenden Repellents auf die Haut ist hierbei insbesondere die Verwendung von geeigneter Bekleidung eine wichtige Maßnahme. Erfahrungen u. a. aus dem militärischen Bereich lassen vermuten, dass die Schutzwirkung von Bekleidung vor Zecken durch die Ausrüstung der Textilien mit den akariziden Wirkstoff Permethrin erheblich verbessert werden kann. Entsprechend ausgerüstete Bekleidung für Forstarbeiter ist seit einiger Zeit im Handel erhältlich. Während für imprägnierte Militärbekleidung eine eingehende Bewertung von Nutzen und möglichen Risiken vorliegt, kann im Fall der Bekleidung für Forstarbeiten auf keine entsprechende Datenbasis zurückgegriffen werden.
Ziel des Forschungsvorhabens war es daher, einerseits die Schutzwirkung der angebotenen Bekleidung vor Zecken, andererseits mögliche gesundheitliche Belastungs- und Beanspruchungseffekte bei Trägern der Bekleidung zu untersuchen. Die Ergebnisse der praxisbezogenen Studie sollen eine fundierte Nutzen/Risikoanalyse ermöglichen. Basierend auf den Erkenntnissen sollen Empfehlungen für sichere Nutzung der Bekleidung als personenbezogene Schutzmaßnahme im Rahmen der Primärprävention gegeben werden.
In einer Feldstudie an 171 männlichen Beschäftigten der deutschen Forstwirtschaft wurde die Schutzwirkung permethrinimprägnierter Forstschutzhosen gegen- über Zecken, die durch das Tragen verursachte innere Belastung mit Permethrin mittels Biomonitoring sowie mögliche Beanspruchungsreaktionen untersucht. In einer ergänzenden experimentellen Studie wurden bei 28 männlichen Probanden unter kontrollierten Bedingungen Einflussfaktoren auf die Permethrinaufnahme sowie mögliche Aufnahmewege des Permethrins näher betrachtet.
Land- und Forstwirtschaft
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gefahrstoffe
Schlagworte:Persönliche Schutzausrüstung, Prävention, Risikoabschätzung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Biomonitoring, Forstwirtschaft, Permethrin, Schutzbekleidung