abgeschlossen 10/2004
Chemosensorische Wirkungen von Arbeitsstoffen sind für eine reliable Risikobewertung und Grenzwertsetzung nicht hinreichend erforscht; es existieren keine Schwellen- und Grenzwerte, oder sie sind nicht ausreichend begründet. Ziel: Detaillierte Informationen in allen relevanten Messebenen für vier modellhaft ausgewählte Arbeitsstoffe mit hoher berufsgenossenschaftlicher Relevanz; vergleichende Bewertung der Stoffe und der Messebenen.
Darstellung der Wirkungen anhand von Irritationseffekten auf Auge, Nase, Atemwege und autonome Funktionsabläufe; Lateralisierungs-Test (Geruchs- und Irritationsschwellen mittels psychophysikalischer Experimente für 15 Arbeitsstoffe); Empfindungsskalierungen mittels dynamischer Olfaktometrie bei kurzzeitiger Exposition (zehn Stoffe); Versuche im Expositionslabor unter Arbeitsplatzbedingungen über vier Stunden (vier Stoffe) mit Bewertung des Erlebens und der physiologischen Effekte im Bereich der Schleimhäute, im autonomen Nervensystem, Lidschlussfrequenz u. a.
Das Verbundprojekt füllt eine Lücke im Bereich der Erforschung irritativer Effekte durch Arbeitsstoffe, da 1. eine mehrstufige Untersuchungsmethodik entwickelt wurde, die (a) ein effektives Substanzscreening ermöglicht und (b) eine Abgrenzung und getrennte Erfassung von irritativen Effekten und reinen Geruchsbelästigungen erlaubt 2. Geruchsbelästigungen und Irritationen im Humanversuch unter arbeitsrelevanten Expositionsbedingungen untersucht wurden 3. qualitätsgesicherte Daten für kritische Reizstoffe geliefert wurden, für die bisher keine Informationen vorlagen 4. die bisherige Datenlage durch genauere und objektive Messmethodiken verbessert werden konnten
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:Chemische Arbeitsstoffe, Exposition, Prüfverfahren
Weitere Schlagworte zum Projekt:irritative, belästigende Effekte von Gefahrstoffen, Belästigung, Beeinträchtigung, Testvalidierung