Biomarker in der Diagnostik leichter Schädel-Hirn-Traumen durch Nutzung der Eye-Tracking und Virtual Reality Technik

Projekt-Nr. FF-FR 0299

Status:

abgeschlossen 08/2022

Zielsetzung:

Ziel des Forschungsvorhabens war die systematische Exploration von Point-of-Care-Biomarkern als diagnostische Indikatoren zum Nachweis und Ausschluss leichter Schädel-Hirn-Traumen (SHT) mit Hilfe der Eye Tracking(ET)/Virtual Reality(VR)-Technologie.

Primäre Zielgruppe waren Unfallverletzte im Geltungsbereich der Gesetzlichen Unfallversicherung. Im Interesse der Forschungsziele wurden in diese Studie konsekutive Testpersonen unabhängig vom Versicherungsstatus eingeschlossen. In einer prospektiven Pilotstudie am Berufsgenossenschaftlichen Klinikum Hamburg und Unfallkrankenhaus Berlin wurden zunächst die in Frage kommenden Marker hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Eignung zum Nachweis und Ausschluss leichter Schädel-Hirn-Traumen untersucht.

Aktivitäten/Methoden:

An dieser explorativen prospektiven einarmigen Genauigkeitsstudie beteiligten sich das BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin und das BG Klinikum Hamburg. In den Rettungsstellen, D-Arzt-Ambulanzen oder Spezialsprechstunden (z. B. für Mitglieder des Vereins- und Leistungssports) der o. g. BG Kliniken wurden konsekutiv Testpersonen mit einem traumatischen Ereignis, welches geeignet ist, ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma hervorzurufen, eingeschlossen und mittels ET/VR-Brille (Indextest) untersucht. Nach Prüfung der Eingangskriterien wurden die entsprechenden Testpersonen über die Studie informiert, die Einverständniserklärung eingeholt, Basisprofildaten elektronisch erhoben, die Untersuchung mittels ET/VR-Brille vorgenommen, zudem erfolgte die Bestimmung von speziellen Parametern im Serum (NSE, S100). Studienspezifisch wurde bei allen Testpersonen der SCAT3 erhoben. Alle weiteren Schritte entsprachen der klinischen Routine (u. a. Entscheidung über stationäre Aufnahme, bildgebende Diagnostik etc.) Die jeweils zu Index- bzw. Referenztest gehörenden Untersuchungen wurden von gegenüber den Ergebnissen der jeweils anderen Testung verblindeten Untersuchern durchgeführt.

Die klinische Diagnose eines leichten Schädel-Hirn-Traumas wurde nach Abschluss der Behandlung und verblindet, also ohne Kenntnis der Ergebnisse des Indextests (d. h., der Untersuchung mittels ET/VR-Brille) i. S. einer klinischen Synopsis im Konsens durch zwei unabhängige klinische Fachleute gestellt. Die Diagnose wurde auf der Basis aller klinischen, neurologischen, neurofunktionellen, neuropsychologischen und bildgebenden Befunde erstellt. Routinemäßig erfolgten jeweils eine unfallchirurgische und neurologische Anamnese, Untersuchung und Befundung.

Alle statistischen Analysen erfolgten in explorativer Intention. Primäres Ziel war, die erhobenen Marker auf ihre Eignung zur Diagnose eines leichten SHT in einer konsekutiven Kohorte von gegenüber einer externen Krafteinleitung exponierten Personen zu untersuchen und die Untersuchung mittels ET/VR auf ihre Praktikabilität hin zu testen.

Ergebnisse:

Die Nutzung der ET/VR-Brille wurde seitens der Untersuchten als überwiegend unproblematisch eingestuft. Die Studienergebnisse bieten angesichts der Ergebnisse zur diagnostischen Genauigkeit bzgl. der Detektion eines SHT keine Grundlage, auf der der Einsatz der Brille zu diesem Zweck empfehlenswert erscheint.

Stand:

31.08.2023

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • BG Klinikum Hamburg gGmbH
  • BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Rehabilitation

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Biomarker, Schädelhirntrauma, SHT, Eye-Tracking, Virtual-Reality