abgeschlossen 08/1995
Zunahme der Anzahl von bösartigen Tumoren des Aerodigestiv-Traktes; gezielte Vorsorge und Früherkennung erfordern Selektionierung von Risikogruppen. Ziel: Erfassung und Wertung von Riskofaktoren für maligne Tumoren im Kopf-Hals-Bereich (Nase, Nasennebenhöhlen, Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Speicheldrüsen)
Epidemiologische Untersuchungen (Fallkontrollstudien) in mehreren Stufen bei 209 Klinik-Patienten mit malignen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich und 110 Kontrollpersonen; Erfassung (Befragung mit standardisiertem Fragebogen im Einzel-Interview) von Exposition am Arbeitsplatz, sozialem Umfeld, Ernährungsgewohnheiten, Rauch- und Trinkverhalten. Nachträgliche Erweiterung um Untersuchungen zur genetischen Prädisposition (HLA-Typisierung, Verlust von Tumorsuppressorgenen).
Bauarbeiter waren nach Alkohol-/Tabak-Adjustierung mit 20,9 % bei den Tumoren überrepräsentiert (7,3 % im Kontrollkollektiv); Asbest- (13,6 % gegen 1,8 %) und Zement- Exponierte (24,8 % gegen 2,7 %) waren ebenfalls überrepräsentiert. Das rel. PEK-Risiko betrug für Asbest 8, 7, für Zement 12,9 und für PAH 6,6. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen Ernährung und PEK-Risiko wurde bestätigt. (Nahrungsmittel mit tumorprotektiver und mit tumorbegünstigender Wirkung). Signifikante immunogenetische Risikoassoziationen wurden gefunden für HLA-B-18 und HLA-B-35 (positiv; 6,3/2,5-faches Risiko) sowie für HLA-DR-5 (negativ; 0,38-faches Risiko)
Veröffentlichungen:
Maier, H.; Sennewald, E.: Risikofaktoren für Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich - Ergebnisse der Heidelberger Fallkontrollstudien. Schriftenreihe des Hauptverbandes 1/1994
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Krebserregende Stoffe, Epidemiologie, Berufskrankheit
Weitere Schlagworte zum Projekt:Plattenepithelkarzinome