abgeschlossen 12/1994
Halogenierte Kohlenwasserstoffe sollen durch weniger umweltbelastende aber brennbare Kohlenwasserstoffe ersetzt werden. Das sind v.a. Lösemittel mit Flammpunkten über 55 °C, die zum Ausgleich ihrer schlechteren Anwendungseigenschaften erwärmt, mit Wasser gemischt und gesprüht werden müssen. Es ist noch ungeklärt, wie die Lösemittel als Tröpfchennebel und im Gemisch mit Wasser sicherheitstechnisch zu bewerten sind. Ziel: Schaffung von praxisgerechten Bewertungskriterien für die Beurteilung von Brand-/Explosionsgefahren. Mit diesen Bewertungskriterien und den Kenndaten der Stoffe können dann für alle betroffenen Stoffe und Anlagen sichere Betriebsbedingungen ermittelt werden.
Ermittlung der Bedarfslage und Auswahl der Versuchsstoffe; experimentelle Untersuchungen (Sprüh- und Zündversuche) in einer geschlossenen und einer offenen Anlage
Erst Wasseranteile über 76 Volumen-% inertisieren den Sprühstrahl; Zündenergien steigen gegenüber dem wasserfreien Sprühstrahl erst ab 65 Vol% Wasser an. Explosionsvorgänge in Sprühstrahlen verlaufen jedoch grundsätzlich langsamer und mit geringeren Maximaldrucken als Explosionen von Dampf-Luft-Gemischen. Die tatsächlichen Explosions-Gefahren verlangen den Ausschluss von Zündquellen (elektr. Funken, heiße Oberflächen, mechan. Funken); erst ab 80 % Wasseranteil kann auf Ex-Schutzmaßnahmen verzichtet werden.
Veröffentlichungen:
Förster, H. et al.: PTB Bericht W-62. Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven
Hirsch, W. et al.: Brand- und Explosionsgefahren beim Versprühen von flüssigen Kohlenwasserstoffen mit hohen Flammpunkt in industriellen Anlagen. PTB-Mitteilungen 108 (1998) Nr. 6, S. 442-447
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Brand- und Explosionsschutz, Gefährdungsbeurteilung, Lösungsmittel
Weitere Schlagworte zum Projekt:Explosions-Schutz-Maßnahmen