abgeschlossen 12/2012
Das Thema "Ständige Erreichbarkeit" wird in der letzten Zeit verstärkt in den Medien aufgegriffen. Allerdings gibt es bisher kaum Untersuchungen zu diesem Thema.
Das IAG hat in Kooperation mit der Unfallkasse Hessen eine Umfrage zum Thema "Ständige Erreichbarkeit" durchgeführt. Es wurde ein Fragebogen mit folgenden Themenbereichen entwickelt: - Art und Häufigkeit der Erreichbarkeit - Gründe für die (Nicht-)Erreichbarkeit - Fehlbeanspruchungen aufgrund der Erreichbarkeit - Präventionsmöglichkeiten Die Fragen wurden jeweils gesondert für die Arbeitszeit und die Freizeit gestellt.
Es zeigt sich, dass der Großteil der Beschäftigten auch in der Freizeit für dienstliche Belange erreichbar ist. Die meisten fühlen sich hierdurch nicht oder nur wenig belastet. Ungefähr jeder siebte oft oder immer Erreichbare fühlt sich stark oder sehr stark belastet. Dasselbe gilt für die Arbeitszeit: Auch hier fühlt sich ungefähr jeder siebte stark oder sehr stark belastet, wenn er oft oder immer im Außendienst oder auf Dienstreisen erreichbar ist. Diejenigen, die nur manchmal oder nicht erreichbar sind, finden, dass viel Unnötiges besprochen wird. Außerdem vertrauen sie darauf, dass die Mitarbeiter und Kollegen auch ohne sie die richtigen Entscheidungen treffen und in ihrer Freizeit wollen sie abschalten, um Kraft für die weitere Arbeit tanken zu können. Negative Folgen der Erreichbarkeit werden insgesamt eher niedrig eingeschätzt. Am häufigsten wird genannt, dass die Befragten an die Arbeit denken. Für die Personen, die sich stark belastet fühlen, sollten möglichst schnell Maßnahmen ergriffen werden, um ihre Belastung zu reduzieren. Die Ergebnisse wurden in einem IAG-Report veröffentlicht.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Psychische Fehlbelastungen
Schlagworte:Psychische Beanspruchung/Belastung, Stress
Weitere Schlagworte zum Projekt:Erreichbarkeit, psychische Belastung, Beanspruchung, Prävention