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Inklusionsbetriebe bieten Qualifizierungsmöglichkeiten und sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse für Menschen mit Behinderungen, deren berufliche Teilhabe besonders erschwert ist. Dabei gilt auch in Inklusionsbetrieben die Prämisse des Arbeitsschutzes, die Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten zu gewährleisten. Übergeordnetes Ziel des Projekts "GAIN – Gesund arbeiten in Inklusionsbetrieben" das von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gefördert wird, ist die Generierung von Informationen zur Entwicklung und Implementierung gesundheitserhaltender Maßnahmen im Rahmen des Arbeitsschutzes für Beschäftigte mit und ohne Beeinträchtigungen in Inklusionsbetrieben. Das IFA Teilprojekt zielt auf die Gefährdungsbeurteilung der physischen Belastung sowie die Ableitung und Evaluation von Präventionsmaßnahmen zur Reduktion der Muskel-Skelett-Belastung an Arbeitsplätzen aus unterschiedlichen Branchen. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, konkrete Hinweise zur Arbeitsgestaltung für Inklusionsbetriebe und für Regelbetriebe, die ihren Anteil an Beschäftigten mit Beeinträchtigungen erhöhen wollen, abzuleiten.
Geplant ist eine explorative Studie zur Ermittlung physischer und psychischer Belastungsfaktoren bzw. gesundheitlicher Beeinträchtigungen von insgesamt ca. 500 Beschäftigten mit und ohne Behinderung in Inklusionsbetrieben des Behindertenwerks Main-Kinzig. Das IFA ist federführend beteiligt an der Ermittlung und Beurteilung der Muskel-Skelett-Belastung in zwei Inklusionsbetrieben (Wäscherei, Scandienstleister) sowie einem Regelbetrieb (Batteriefabrik) als Referenz. An ca. 30 Personen mit und ohne Behinderung (ca. zehn Personen pro Betrieb) werden Expositionsanalysen mit dem CUELA-System durchgeführt. Mithilfe von am Körper getragenen Sensoren ermöglicht das CUELA-Verfahren eine detaillierte Analyse von Belastungen für die Körperregionen Nacken, Rücken, Schultern, Ellenbogen, Hände, Hüfte und Knie. Als relevante biomechanische Belastungsparameter werden beispielsweise ungünstige Gelenkwinkel, statische Haltungen, repetitive Bewegungen, Gelenkmomente oder Bandscheibenkompressionskräfte hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Gefährdung bewertet. Die CUELA-Analyse dient zum einen der Analyse des Ist-Zustands, aus der Interventionsbedarfe ermittelt und spezifische Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden. Zum anderen wird sie zur Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen eingesetzt. Basierend auf den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gestaltung von Arbeit und Technik
Schlagworte:Ergonomie, Gefährdungsbeurteilung, Besondere Personengruppen
Weitere Schlagworte zum Projekt:Inklusionsbetriebe, Menschen mit Behinderung, Gefährdungsbeurteilung, CUELA, Bewertungsverfahren, Intervention, Muskel-Skelett-Belastungen