laufend
Hautkrebs durch solare UV-Strahlung hat sich zur Volkskrankheit entwickelt. Im Hinblick auf Beschäftigte mit einer beruflichen Tätigkeit im Freien, die während ihrer Tätigkeit einem hohen Maß an solarer UV-Strahlung ausgesetzt waren, konnte der Zusammenhang zwischen intensiver UV-Exposition und der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen (PEK) und Aktinischen Keratosen (AK) auf Basis eines systematischen Reviews epidemiologischer Studien prinzipiell gezeigt werden. Dies mündete in die Aufnahme der Berufskrankheit mit der Nummer 5103 "Plattenepithelkarzinome oder multiple aktinische Keratosen der Haut durch natürliche UV-Strahlung" in die Liste der Berufskrankheiten. Im Projekt FB181 (FF-DGUV-FB181 "Durch UV-Strahlung induzierte bösartige Hauttumoren – Erarbeitung und Evaluation von versicherungsrechtlich relevanten Abgrenzungskriterien beruflicher gegenüber nicht beruflicher Verursachung Teil 2: Fall-Kontrollstudie zum Zusammenhang arbeitsbedingter Exposition gegenüber UV-Strahlung und Hautkrebs bei Plattenepithelkarzinom und Basalzellkarzinom") erfolgte die retrospektive Expositionsermittlung der beruflichen UV-Exposition durch Anwendung der Wittlich’schen Formel, wie dies im Berufskrankheiten-Feststellungsverfahren bei Verdacht auf eine BK 5301 (PEK) aktuell Standard ist. Durch die Projekte mit GENESIS-UV hat das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) inzwischen sowohl für berufliche als auch für private (nicht-versicherte) Tätigkeiten detaillierte Expositionskataster geschaffen, die möglicherweise eine erhebliche Verbesserung der Expositionsermittlung auf Basis von Messwerten erlauben. Hierbei wird die retrospektive Abschätzung der beruflichen Exposition durch gemessene Expositionswerte abgelöst (sog. Neue Metrik).
Ziel des Projekts zur Neuauswertung der FB181-Probandendaten mit erweiterten Expositionsdaten ist eine Übertragung der Neuen Metrik auf die bereits vorliegende Dosis-Wirkungs-Beziehung (DWB) für PEK.
Im ersten Teil der Neuauswertung der Forschungsergebnisse, die im Rahmen des Projekts FB181 erhoben wurden, sollen die im Rahmen der GENESIS-UV Messkampagnen gewonnenen Expositionsdaten dazu genutzt werden, eine verbesserte Abschätzung der arbeitstechnischen Voraussetzungen für die bestehende Berufskrankheit Nr. 5103 (PEK) zu zeigen.
Zu diesem Zweck erfolgt die Neuberechnung der retrospektiven beruflichen UV-Exposition gemäß neuer Metrik für alle FB 181-Probanden (Fälle und Kontrollpersonen). Die Ergebnisse werden anschließend dem Projektpartner in Dresden zur Verfügung gestellt und dienen als Grundlage für weitere Sensitivitätsanlaysen, die vom Projektpartner durchgeführt werden. Im Rahmen einer Post-hoc-Sensitivitätsanalyse der FB181-Fallkontrollstudie soll untersucht werden, ob sich die in der FB181-Studie gefundenen erhöhten Risiken kontinuierlicher natürlicher UV-Expositionen für Plattenepithelkarzinome mit der neuen Expositionsmetrik reproduzieren lassen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Strahlung
Schlagworte:Berufskrankheit, Exposition, Strahlung