IFA-Report Sicherheitsbezogene Anwendungssoftware von Maschinen

Projekt-Nr. IFA 5133

Status:

abgeschlossen 10/2015

Zielsetzung:

Sicherheitsfunktionen an Maschinen werden heute von Unternehmen im Maschinenbau immer öfter auf Sicherheits-Steuerungen programmiert. Wesentliche Anforderung der relevanten Normen ist, diese Programme nach einem strukturierten Arbeitsprozess zu entwickeln – dem sogenannten V-Modell. Auch die weiteren Anforderungen zu fehlervermeidenden Maßnahmen bei der Entwicklung sind in den Normen naturgemäß sehr allgemein gehalten. Zudem gibt es wenige publizierte Beispiele und Vorschläge für die Umsetzung dieser Anforderungen. Daher ist die Interpretation der Normen bei der Softwareentwicklung im Maschinenbau oft unklar und bereitet Schwierigkeiten in der Umsetzung. Dies war der Anlass für ein von der DGUV gefördertes und an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg durchgeführtes Projekt (2011 - 2013): Normgerechte Entwicklung und Dokumentation von sicherheitsgerichteter SPS-Software im Maschinenbau. In dem Projekt wurde gemeinsam mit regionalen Maschinenbauunternehmen eine praktisch anwendbare Entwicklungsmethode hergeleitet. Als Projektergebnis sind ein Forschungsbericht sowie zehn Beispiele, die diese Entwicklungsmethode veranschaulichen, entstanden. Von Projektbeginn an war beabsichtigt, diese Ergebnisse später in einem IFA-Report zu diesem Thema aufzubereiten und zu veröffentlichen. Neben der Darstellung der eigentlichen Entwicklungsmethode sollte die Zielgruppe durch den IFA-Report weitere notwendige Informationen rund um die Maschinensicherheit durch Anwendungssoftware erhalten. Die Projektbeispiele sollten in einem Datenformat aufbereitet werden, das sich für die automatisierte Bearbeitung durch zukünftige Entwicklungswerkzeuge eignet.

Aktivitäten/Methoden:

Zunächst galt es, die Themen des IFA-Reports zu identifizieren und daraus eine Gliederung zu verfassen. In zwei Workshops hatten interessierte Personen die Entwicklungsmethode kennengelernt und die Inhalte eines solchen IFA-Reportes diskutiert. Weiterhin musste der Abschlussbericht des DGUV-Forschungsprojektes mit der Beschreibung der Entwicklungsmethode redaktionell bearbeitet werden. Die Projektbeispiele lagen zunächst als Excel-Dateien vor und werden auch in diesem Dateiformat zum Download veröffentlicht. Allerdings wurde das Datenformat und die Gestaltung der Excel-Blätter für eine automatisierte Bearbeitung durch ein Softwaretool optimiert. Neben den vorliegenden Inhalten aus dem Forschungsbericht wurden zusätzliche Informationen und Interpretationen zu normativen Anforderungen neu erstellt. Weitere relevante Themen hatten sich in Gesprächen der vergangenen Jahre mit Personen des Maschinenbaus, aus Verbänden und auch aus Maschinenprüfstellen ergeben. Der Entwurf des IFA-Reports wurde intern, aber auch durch die ursprünglichen Projektnehmer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg geprüft und dann der Endredaktion zugeführt.

Ergebnisse:

Der IFA-Report 2/2016 "Sicherheitsbezogene Anwendungssoftware von Maschinen" ist fertiggestellt und steht interessierten Nutzern im pdf-Format einschließlich der überarbeiteten Beispiele online in deutscher Sprache zur Verfügung. Eine englische Übersetzung ist geplant. Der Report beschreibt das Verfahren der sogenannten Matrixmethode des IFA zur Entwicklung von sicherheitsbezogener Anwendungssoftware. Weiterhin liefert er zusätzliche Informationen rund um die Maschinensicherheit durch diese Anwendungssoftware. Damit bietet der Report eine wichtige Grundlage für die Information, Beratung und Prüfung von Maschinen- und Steuerungsherstellern. Mit den zehn Beispielen stehen den Prüfstellen und Dienstleistern der Branche umfangreiches Beratungs- und Schulungsmaterial zur Verfügung. Die Beispiele demonstrieren eine mögliche praktische Umsetzung der in der Norm genannten Anforderungen und Techniken. Die Interpretation der Norm bei der Softwareentwicklung im Maschinenbau wird erleichtert. Die Matrixmethode des IFA und einzelne Beispiele wurden bereits in Vorträgen dargestellt. In dem Report wird auch auf das Nachfolgeprojekt der Toolentwicklung "SOFTEMA" (IFA5136) hingewiesen. Mit diesem Tool wird sich die beschriebene Matrixmethode des IFA computergestützt anwenden lassen.

Stand:

14.10.2016

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Mechanische Gefährdungen, Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

Sicherheitstechnik, Maschinensicherheit, Neue Technologien

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Anwendungssoftware, Maschinensicherheit, Spezifikation, Dokumentation, Softwarefehler, Prüfung sicherheitsrelevanter Software, sicherheitsbezogene Steuerungen, ISO 13849-1, Matrix-Methode

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