abgeschlossen 07/2023
In der Vergangenheit hat es immer wieder tödliche Unfälle beim Umgang mit Tigern oder Löwen in Zoos gegeben. Die Gehege der Sicherheitsstufe III sind baulich so gestaltet, dass ein unbeabsichtigter Kontakt zu besonders gefährlichen Tieren (z. B. Tiger, Löwen und andere Großkatzen, Großbären, Menschenaffen und Fleckenhyänen) verhindert werden kann. Diese Sicherheit ist jedoch ausschließlich von organisatorischen Maßnahmen abhängig. Das bedeutet, dass nur bei Beachtung aller Vorgaben durch das Personal ein sicherer Zugang zu einem Gehege gegeben ist. In einem ersten Projekt wurden Schwachpunkte identifiziert. Es wurden technische Maßnahmen erarbeitet, die das Personal unterstützen und einen Zugang zum Gehege nur unter bestimmten Voraussetzungen freigeben. So müssen zum Beispiel alle angrenzenden Tierdurchgänge verschlossen sein und können nicht geöffnet werden, solange ein Zugang zum Gehege besteht. Somit wurde die Möglichkeit von Fehlverhalten auf die Anwesenheitskontrolle der Tiere reduziert.
Im Projekt IFA 5131 wurden zwei Überwachungskonzepte als erfolgsversprechend identifiziert:
Ziel dieses Projektes war es, diese Systeme für ihren Einsatz zur Tiererkennung in Zoos zu ertüchtigen und somit eine technische Zugangsbeschränkung für Pflegepersonal für Gehege mit Tieren der Sicherheitsstufe III realisieren zu können.
Im Rahmen des Projektes sollte die Eignung der im Projekt IFA 5131 entwickelten Systeme weiter untersucht werden. Anhand von Langzeit-Tierversuchen mit Ziegen und Tigern in Zoos (Kooperation mit dem Allwetterzoo Münster) sollten sowohl das RFID-System als auch das kamerabasierte System erprobt werden. Die Antennenanordnung sowie die Transpondereigenschaften sollten für die Anwendung optimiert werden. Die Detektionssicherheit des Kamerasystems muss mit hoher Zuverlässigkeit funktionieren. Bisher kam es noch zu Fehlidentifikationen. In die Auswertesoftware der beiden Systeme mussten noch die im Maschinenschutz üblichen fehlervermeidenden bzw. fehleraufdeckenden Maßnahmen integriert werden. Internationale Kooperationen sollten angestoßen werden. Erste Kontakte zur Fa. Cegeka und der Royal Zoological Society of Antwerp, Belgien (KMDA) waren bereits vorhanden.
Auch Kooperationsanfragen bei anderen Zoos blieben ergebnislos. Phase 2 des vorliegenden Projektes konnte somit nicht realisiert werden. Grundsätzliche Vorbehalte mit Blick auf das Tierwohl konnten inzwischen von einem neutralen Tierchirurgen entkräftet werden. Über eine anonymisierte Abfrage bei den Zooverbänden soll nun noch einmal umfassend informiert werden. Gleichzeitig soll ein Meinungsbild zu konkreten Inhalten eines möglichen Folgeprojekts entstehen.
Verwaltungen
Gefährdungsart(en):-Verschiedenes-, ungünstige Arbeitsumgebung, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:Arbeitsunfall, Unfallverhütung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Zoo, Haltung von Wildtieren, tödliche Unfälle in Tiergehegen, Tiger, Löwen, Großkatzen, Menschenaffen, Großbären, Fleckenhyänen, RFID, Kamerasystem,