Ortsbindung bei der Steuerung von Maschinen und Anlagen mit mobilen Bediengeräten

Status:

laufend

Zielsetzung:

Der Einsatz von Funkfernsteuerungen zur Steuerung von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugaufbauten ist inzwischen zur Normalität geworden. Als Verbindungsarten werden z. B. WLAN, Bluetooth, Infrarot oder Funk verwendet. Durch den Einsatz von Funkfernsteuerungen verbessern sich prinzipiell die Voraussetzungen für ein ergonomisches und sicheres Arbeiten. So können z. B. Stolperunfälle durch Verbindungskabel vermieden werden. Außerdem ermöglichen Funkfernsteuerungen dem Nutzer mehr Freiheit bei der Auswahl von Bedienpositionen, um zum Beispiel Gefahrenstellen oder Gefahrenbereiche besser einsehen zu können.

Besonders die Möglichkeit eines Einleitens gefahrbringender Bewegungen von fast beliebigen Positionen birgt jedoch auch neue Gefahren. Diese entstehen z. B. durch Unachtsamkeit beim Steuern von Bewegungen an mobilen Maschinen. Es handelt sich dabei typischerweise um mechanische Gefährdungen. Schwere, teilweise tödliche Unfälle im Zusammenhang mit der Verwendung von Funkfernsteuerungen zeigen auf, dass Handlungsbedarf besteht. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass sich der Bediener beim Steuern von Fahrzeugaufbauten selbst auf dem Fahrzeug oder innerhalb des Gefahrenbereiches beim Abschütten von Ladung aufhält. Auch beim Bedienen von Maschinen und Anlagen ist es wichtig, dass der Bediener sich in einem Bereich aufhält, in dem er den Gefahrenbereich einsehen kann, sich aber nicht selbst in dem Gefahrenbereich befindet.

Ziel des Projektes ist es, mittels technischer Maßnahmen eine Ortsbindung für das Bedienen herzustellen. Die Bedienung einer Maschine oder Anlage darf nur dann möglich sein, wenn der Bediener sich an einer vorher festgelegten Position befindet. Entfernt er sich von dieser Position, darf keine Bedienung mehr möglich sein. Ein Schutz Dritter ist nicht Gegenstand dieses Projektes.

Aktivitäten/Methoden:

Im Rahmen des Projektes sollen sowohl Sicherheitskonzepte als auch Technologien untersucht werden, mit denen eine Ortsbindung der Nutzer für das Bedienen mit Funkfernsteuerungen umgesetzt werden kann.

Dabei sollen verschiedene Technologien bezüglich ihrer Eignung für eine Ortsbindung der Nutzer von Funkfernsteuerungen untersucht werden. Aber auch verfahrenstechnische Aspekte zur Ortsbindung bei verschiedenen Anwendungen sowie die sicherheitstechnischen Anforderungen an die Funktionalität der Ortsbindung sollen berücksichtigt werden.

Dies sind zum Beispiel der Einsatz herkömmlicher Geräte oder funktional sicherer Technik und die mögliche Einordnung der Ortsbindung als Sicherheitsfunktion.

Als Technologien für die Realisierung einer Ortsbindung sollen u. a. Positionsbestimmungen mittels RFID (Radio Frequency Identification), Radar, Ultraschall und abstandsmessendes WLAN im Rahmen des Projektes betrachtet werden.

Erkenntnisse aus dem Projekt sollen Erstellern von technischen Gestaltungsregeln, Prüfgrundsätzen und Normen zur Verfügung gestellt werden.

Stand: