Untersuchung zur Senkung der Exposition von Schweißern - Interventionsstudie

Projekt-Nr. IPA 165

Status:

laufend

Zielsetzung:

Unter realistischen Arbeitsbedingungen soll festgestellt werden, mit welchen technischen Maßnahmen eine Einhaltung aktueller Arbeitsplatzgrenzwerte beim Schweißen möglich ist (Mn, Ni, Schweißrauch (A), evtl. Cr(VI)). Im Fokus stehen die technische Schweißraucherfassung (z. B. brennerintegrierte Erfassung) und emissionsarme Schweißtechniken (z. B. Impulslichtbogen). Im metallverarbeitenden Gewerbe und in der Industrie ist Schweißen von Hand auch heute noch die wichtigste Verbindungstechnik. Die Tätigkeit kann mit verschiedenen gesundheitsgefährdenden Expositionen verbunden sein. Schweißrauch als komplexes Stoffgemisch wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als für den Menschen krebserregend eingestuft. Zur Begrenzung der Exposition gegenüber Schweißrauch gelten in Deutschland der allgemeine Staubgrenzwert (A-Staub: 1,25 mg/m3; E-Staub: 10 mg/m3) bzw. einzelne Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für luftgetragene Metalle und ihre Verbindungen, die je nach verarbeitetem Werkstoff im Schweißrauch enthalten sind (z. B. Mangan(A): 20 µg/m3). Die Einhaltung des AGW bereitet in der Praxis oft Schwierigkeiten.

Aktivitäten/Methoden:

In einer experimentellen Pilotstudie wurden die aus unterschiedlichen Rahmenbedingungen resultierenden Expositionen des Schweißers beim standardisierten Schweißen eines Musterbauteils verglichen. Dabei wurden verschiedene Schweißtechniken und Absaugvarianten sowie verschiedene Werkstofflegierungen und Blechstärken angewendet. Die Daten der Gefahrstoffmessungen werden zurzeit analysiert. Die Erkenntnisse dieser Pilotstudie werden im Konzept für eine Interventionsstudie in metallverarbeitenden Betrieben berücksichtigt. Interventionseffekte sollen durch personengetragene Luftmessungen am Arbeitsplatz und die Analyse von Arbeitsstoffen oder deren Metaboliten in Körperflüssigkeiten (Biomonitoring) vor und nach Etablierung expositionsmindernder Maßnahmen festgestellt werden. Die Untersuchung soll Potenzial und Grenzen bestimmter technischer Maßnahmen und deren Nutzbarkeit aufzeigen und Impulse für die Weiterentwicklung des Arbeitsschutzes zur Minderung der Gefährdung von Beschäftigten durch Schweißrauch liefern.

Stand:

13.07.2023

Projekt

Gefördert durch:
  • Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
  • Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BGETEM)
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Branche(n):

Metallbearbeitung

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe, Gestaltung von Arbeit und Technik

Schlagworte:

arbeitsschutzgerechtes Verhalten, Grenzwert, Technische Schutzmaßnahmen (Expositionsminderung/Sicherheitseinrichtungen)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Berufskrankheiten, Gefahrstoffe, Gestaltung von Arbeit und Technik

Kontakt

Weitere Informationen

Lehnert, M.; Zschiesche, W.; Lotz, A.; Behrens, T.; Brüning, T.: Gesundheitsschutz beim Schweißen – Aktuelle Herausforderungen. IPA-Journal 01/2020, S. 20-23