abgeschlossen 12/2010
In einer Vielzahl von Anzeigen auf Verdacht einer BK 1301 wird ein Zusammenhang zwischen der berufsbedingten Exposition gegenüber aromatischen Amine und der Entstehung von Harnblasenkrebs vermutet. Derzeit lassen sich jedoch die beruflichen und außerberuflichen Risikofaktoren noch nicht ausreichend abgrenzen, da Rauchen für die Entstehung von Blasenkrebs ein starker Risikofaktor ist, wobei auch eine Belastung mit aromatischen Aminen besteht. Seit 10 Jahren wird ein hochbelastetes Kollektiv (ODIN) eingehend arbeitsmedizinisch betreut. Alle in diesem Kollektiv aufgetretenen Blasenkrebsfälle wurden erfasst. Das Tumormaterial wurde zur molekularbiologischen Analyse dem Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA) übermittelt. Vor diesem Hintergrund soll der Hypothese nachgegangen werden, inwieweit es spezifische molekulare Marker gibt, die eine Abgrenzung von Confoundern (z. B. Rauchen) und eine spezifischere Zuordnung zu berufsbedingtem Blasenkrebs erlauben. Weiterhin sollen an diesem ODIN-Kollektiv molekulare Marker untersucht werden, die die Früherkennung von Blasenkrebs verbessern.
Expositionsabschätzung stoffspezifischer Belastungen und Ermittlung von Confoundern, somatische Mutationsanalyse im Tumormaterial, Polymorphismen ausgewählter Fremdstoff-metabolisierender Enzyme in genomischer DNA, Nachweis von Matrixproteinen als Tumormarker im Gewebeschnitt und im Urin, Nutzung von Urin als Probenmaterial zur Gewinnung von Zellen und Proteinmarkern für eine nicht-invasive Früherkennung genetischer Schäden.
Chemische Industrie
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:Prävention, Chemische Arbeitsstoffe, Krebserregende Stoffe
Weitere Schlagworte zum Projekt:Harnblasenkarzinome, aromatische Amine