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Die EXPOSED-Studie zielt auf die Generierung erster Erkenntnisse zum Phänomen "Moral Distress" im Kontext der Arbeit von Hebammen im klinischen und außerklinischen Setting in Deutschland ab. "Moral Distress" wurde als relevanter und im deutschen Hebammenkontext bisher nicht beforschter Faktor der Gesundheits- und Arbeitssituation von Hebammen identifiziert. Folgende Ziele werden verfolgt:
Die EXPOSED-Studie vertieft die in der "Healthy Midwives"-Studie gewonnenen Erkenntnisse zu "Moral Distress" mit qualitativer Methodik und induktivem Fokus auf die inhaltliche Ausgestaltung des Phänomens im deutschen geburtshilflichen System. Dazu werden ca. 20 Interviews mit geburtsbegleitend tätigen Hebammen geführt. Dabei werden Hebammen aus dem klinischen Setting, die Geburten in Krankenhäusern begleiten, und Hebammen aus dem außerklinischen Setting, die Haus- und Geburtshausgeburten begleiten, sowie Hebammen, die ihre (klinische oder außerklinische) Tätigkeit in der Geburtsbegleitung aufgegeben haben, interviewt (n= 5-8 ). Einschlusskriterium ist die bestehende oder maximal fünf Jahre zurückliegende Hebammentätigkeit im Arbeitsbereich Geburtsbegleitung. Es werden leitfadengestützte, problemzentrierte Interviews auf Grundlage eines vorab entwickelten Leitfadens durchgeführt. Erhoben werden soll die Sicht der befragten Hebammen auf Zusammenhänge von "Moral Distress" und der Arbeitszufriedenheit, dem Wunsch der Berufsaufgabe sowie der mentalen und körperlichen Gesundheit, "Moral Distress" auslösende Situationen des Arbeitsalltags, die inhaltliche Definition des Phänomens, mögliche Coping-Strategien und strukturelle sowie institutionelle Lösungsmöglichkeiten. Die genaue Anzahl der Interviews bestimmt sich im Verlauf des Forschungsprozesses nach der theoretischen Sättigung.
Gesundheitswesen
Gefährdungsart(en):Psychische Fehlbelastungen
Schlagworte:Stress, Psychische Beanspruchung/Belastung, Arbeitsplatzgestaltung