EXPOSED (Exploring Perceptions of Moral Distress in German Midwifery Practice) – Eine qualitative Studie zu arbeitsbedingtem moralischem Stresserleben von Hebammen im klinischen und außerklinischen Setting in Deutschland

Projekt-Nr. UVT BGW1663

Status:

laufend

Zielsetzung:

Die EXPOSED-Studie zielt auf die Generierung erster Erkenntnisse zum Phänomen "Moral Distress" im Kontext der Arbeit von Hebammen im klinischen und außerklinischen Setting in Deutschland ab. "Moral Distress" wurde als relevanter und im deutschen Hebammenkontext bisher nicht beforschter Faktor der Gesundheits- und Arbeitssituation von Hebammen identifiziert. Folgende Ziele werden verfolgt:

  1. Ein Überblick über den internationalen Forschungsstand zum Thema "Moral Distress" bei Hebammen.
  2. Erkenntnisse zum Ausmaß und zur Relevanz von "Moral Distress" aus Sicht von Hebammen im klinischen und außerklinischen Setting in Deutschland, erhoben im Rahmen der breit angelegten quantitativen Online-Befragung der "Healthy Midwives"-Studie.
  3. Erkenntnisse zu "Moral Distress" auslösenden Situationen, "Moral Distress" fördernden sowie vor "Moral Distress" schützenden Rahmenbedingungen und individuellen Strategien aus Sicht von Hebammen im klinischen und außerklinischen Setting in Deutschland, erhoben im Rahmen von qualitativen Interviews.

Aktivitäten/Methoden:

Die EXPOSED-Studie vertieft die in der "Healthy Midwives"-Studie gewonnenen Erkenntnisse zu "Moral Distress" mit qualitativer Methodik und induktivem Fokus auf die inhaltliche Ausgestaltung des Phänomens im deutschen geburtshilflichen System. Dazu werden ca. 20 Interviews mit geburtsbegleitend tätigen Hebammen geführt. Dabei werden Hebammen aus dem klinischen Setting, die Geburten in Krankenhäusern begleiten, und Hebammen aus dem außerklinischen Setting, die Haus- und Geburtshausgeburten begleiten, sowie Hebammen, die ihre (klinische oder außerklinische) Tätigkeit in der Geburtsbegleitung aufgegeben haben, interviewt (n= 5-8 ). Einschlusskriterium ist die bestehende oder maximal fünf Jahre zurückliegende Hebammentätigkeit im Arbeitsbereich Geburtsbegleitung. Es werden leitfadengestützte, problemzentrierte Interviews auf Grundlage eines vorab entwickelten Leitfadens durchgeführt. Erhoben werden soll die Sicht der befragten Hebammen auf Zusammenhänge von "Moral Distress" und der Arbeitszufriedenheit, dem Wunsch der Berufsaufgabe sowie der mentalen und körperlichen Gesundheit, "Moral Distress" auslösende Situationen des Arbeitsalltags, die inhaltliche Definition des Phänomens, mögliche Coping-Strategien und strukturelle sowie institutionelle Lösungsmöglichkeiten. Die genaue Anzahl der Interviews bestimmt sich im Verlauf des Forschungsprozesses nach der theoretischen Sättigung.

Stand:

20.01.2025

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • UKE Hamburg
Branche(n):

Gesundheitswesen

Gefährdungsart(en):

Psychische Fehlbelastungen

Schlagworte:

Stress, Psychische Beanspruchung/Belastung, Arbeitsplatzgestaltung

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