Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung der Büroarbeit und einem Wechsel hin zum papierlosen Büro steigt der Anteil der Bildschirmarbeitszeit stetig an. Ebenso nimmt der Bedarf an nutzbarer Bildschirmoberfläche zu, da oftmals mehrere Programme oder Bildschirmmasken gleichzeitig genutzt werden. So ist in den letzten Jahren zu beobachten, dass am ursprünglichen "klassischen" Büroarbeitsplatz mit einem Einzelbildschirm (19"-Monitor) zunehmend mehrere Bildschirme eingesetzt werden. Einige Studien weisen darauf hin, dass die erbrachte Leistung mit größerer nutzbarer Bildschirmoberfläche gesteigert werden kann. Der mögliche Einfluss auf physiologische Parameter der Beschäftigten bei der Arbeit an derartigen Multi-Bildschirmarbeitsplätzen ist jedoch bisher kaum bekannt.
Messtechnische Untersuchungen im IFA konnten zeigen, dass je nach Bildschirmkonfiguration und Aufgabentyp die erbrachten Leistungen qualitativ und quantitativ variierten. Insgesamt sprachen die Ergebnisse der physiologischen Untersuchungen sowie die Präferenzen der Versuchspersonen für die Verwendung von Doppelbildschirm-Varianten anstelle eines Einzelbildschirms. Physiologisch limitierende Faktoren bei der Arbeit an Doppelbildschirmen wurden nur in geringem, meist nicht signifikantem Ausmaß gefunden. Die Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung der Beschäftigten durch Büroarbeit an Doppelbildschirmen. Unter diesem Gesichtspunkt können die einschlägigen Empfehlungen für das ergonomische Arbeiten an Bildschirmarbeitsplätzen im Büro weitgehend auf die Tätigkeit an zwei Bildschirmen übertragen werden.
Arbeitsgestaltung, Physikalische Einwirkungen
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