Biofilme sind gemäß DGUV Information 209-051 (bisher BGI/GUV-I 762) eine Mischflora aus verschiedenen Bakterien, Schimmelpilzen und ggf. anderen Mikroorganismen, die zusammen mit Metallabrieb filmartige Strukturen auf Oberflächen innerhalb von Rohrleitungssystemen und in Maschinenteilen bildet. Die Ausmaße von Biofilmen reichen von schmierfilmartigen, kaum sichtbaren Belägen im Anfangsstadium bis hin zu mehreren Zentimeter dicken Biofilmmatten.
Haben sich Biofilme in einem System erst einmal festgesetzt, führt dies zu einem ständigen Austausch von Inhaltsstoffen, mikrobiellen Stoffwechselprodukten und von Mikroorganismen zwischen Biofilm und Kühlschmierstoff.
Werden Biofilme in Maschinen und Anlagen nicht entfernt, führt dies bei einem Kühlschmierstoff-Neuansatz zwangsläufig zu einer Neuverkeimung (Rekontamination). Es gibt Hinweise darauf, dass die überwiegende Anzahl von Mikroorganismen in Kühlschmierstoffen aus solchen Biofilmen stammt und sich immer wieder, zum Beispiel auch nach Konservierungsmaßnahmen, daraus generiert. Abhilfe kann nur eine gründliche mechanische Reinigung und Desinfektion der Kühlschmierstoffkreisläufe schaffen.
Eine Reinigung durch bloße Zugabe von Systemreinigern und Bioziden ist nicht ausreichend zur Entfernung von ausgeprägten Biofilmen. Hier sind weitere, zumeist physikalische Methoden notwendig.
DGUV Information 209-051 (bisher BGI/GUV-I 762) "Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe"