Gefährdungsvermeidung beim Abfüllen und Abwiegen (BGIA-Report 3/2005)

Kurzfassung: In vielen Bereichen der Industrie finden manuelle Abfüll- und Abwiegevorgänge statt. Diese Tätigkeiten, bei denen staubende Produkte von Hand abgewogen oder in Mischbehälter überführt werden, haben nicht nur eine zum Teil hohe Gefahrstoffexposition der Arbeitnehmer zur Folge, sondern bergen zusätzliche Gefährdungsquellen, wie beispielsweise ergonomische Fehlbelastungen durch das Heben und Tragen oftmals schwerer Gebinde oder Brand- und Explosionsgefahren durch das Auftreten von Stäuben. Um Schutzmaßnahmen für die betriebliche Praxis wirksam zu gestalten, wird es immer wichtiger, Arbeitsplätze und -verfahren ganzheitlich zu betrachten: Alle mit einer Tätigkeit verbundenen Gefährdungen sind zu identifizieren und zu beurteilen. Gleichzeitig müssen die daraus abgeleiteten Einzelmaßnahmen zur Gefährdungsbeseitigung bzw. -verringerung aufeinander abgestimmt und an die Erfordernisse der Praxis angepasst werden. Das Ergebnis ist ein Gesamtmaßnahmenkonzept, das häufig nicht nur zu mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz beiträgt, sondern auch zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen führt. Im Rahmen der G3-Seminarreihe des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz - BGIA stellten Fachleute ihre Erfahrungen mit Schutzmaßnahmen bei manuellen Abfüll- und Abwiegevorgängen vor. Das Ziel des Seminars war, die Teilnehmer über Einzelmaßnahmen und Gesamtkonzepte sowie über positive Praxisbeispiele für Schutzmaßnahmenkonzepte zu informieren und Hilfestellungen für die Unterstützung der Arbeitgeber in Fragen des Arbeitsschutzes beim Abfüllen und Abwiegen zu geben. Mithilfe der Arbeitsergebnisse werden dem Anwender Praxistipps und Hinweise zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung u. a. gemäß Gefahrstoffverordnung gegeben.